Reise

Studie zu Kreuzfahrten Deutsche peilen neue Ziele an

Das Mittelmeer verliert, Nordeuropa, die Ostsee und ferne Länder gewinnen: Für ihre Hochseekreuzfahrten suchen sich die Deutschen immer öfter neue Ziele aus.

Kreuzfahrten liegen im Trend - die Gäste werden bei der Wahl der Ziele immer experimentierfreudiger.

Kreuzfahrten liegen im Trend - die Gäste werden bei der Wahl der Ziele immer experimentierfreudiger.

Zwar reist noch immer jeder dritte Schiffsreisen-Fan zu den Häfen zwischen Istanbul und Málaga. Doch andere Regionen haben in der Beliebtheit stark gewonnen. Vor allem gilt das für Nordeuropa, den Ostseeraum, den Persischen Golf und die Region Karibik/USA. Das zeigt die Kreuzfahrtenmarkt-Studie des Deutschen Reiseverbandes (DRV).

Laut der Studie gingen 2009 gut 342.000 Deutsche auf eine Mittelmeerkreuzfahrt - ein Rückgang um 7,1 Prozent. Deutlich mehr Zuspruch als 2008 bekamen Schiffsreisen nach Nordeuropa und im Ostseeraum, die um gut 20 Prozent auf rund 269.000 deutsche Passagiere zulegten. Mehr als 62.000 Bundesbürger packten die Koffer für eine Kreuzfahrt im Persischen Golf und im Indischen Ozean - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. In die Karibik und zu Zielen in den USA zog es gut 162.000 Kreuzfahrtgäste - das waren 29 Prozent mehr als 2008.

Raus aus der Badewanne

Das Mittelmeer sei "traditionell die Badewanne der Deutschen gewesen", sagte Michael Thamm, Chef des DRV-Schifffahrtsausschusses. Nun würden verstärkt weitere Ziele erschlossen. Auch gebe es einen Trend dazu, die Kreuzfahrt nicht mit einer Fluganreise zu beginnen, was den Erfolg von Nordland- und Ostseetouren erkläre.

Wie aus der Statistik hervorgeht, haben sich auch die Ansprüche vieler Hochseereisender verschoben - und zwar nach oben. Für Kreuzfahrten im sogenannten Budget- und Standardbereich mit Tagespreisen zwischen 75 und 175 Euro pro Person entschieden sich nur noch 47,3 Prozent der Gäste, 4,5 Prozentpunkte weniger als im Jahr davor. Zulegen konnte dagegen vor allem der Bereich der De-Luxe-Kreuzfahrten, die mindestens 250 Euro pro Person und Reisetag kosten. Hier stieg der Anteil von 19,1 auf 23,4 Prozent aller Passagiere.

Im Schnitt gaben die Deutschen im vergangenen Jahr für eine Hochseereise 1881 Euro pro Person aus, 13 Euro mehr als im Vorjahr. Damit wurde der seit 2006 zu beobachtende leichte Abwärtstrend bei den Durchschnittspreisen gestoppt. Zugleich stieg die Reisedauer der Passagiere: Im Schnitt blieben sie 9,73 Tage lang an Bord, das waren 0,36 Tage mehr als noch 2008. Erhöht habe sich vor allem die Zahl der Gäste, für die es 8 bis 14 Tage lang "Leinen los" hieß. Dagegen sank der Anteil der bis zu 4-tägigen Kurzreisen und der Fahrten, bei denen die Urlauber 15 bis 21 Tage unterwegs sind.

Mehr als eine Million deutscher Hochseepassagiere

Insgesamt wurden 2009 knapp 1,026 Millionen Deutsche als Hochseepassagiere gezählt - ein neues Rekordergebnis und ein Anstieg um 13,2 Prozent. Auch in diesem Jahr sei damit zu rechnen, dass das Interesse an Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff weiter steigt, sagte Thamm. Die Branche gehe von etwa 1,15 Millionen Hochseegästen aus.

Veränderungen gab es auch bei den beliebtesten Flussreisezielen. Vor allem Gewässer in Deutschland wie Rhein, Mosel, Main und Elbe zogen deutlich mehr Urlauber aus dem eigenen Land an: Hier gab es mit fast 74.000 Gästen ein Plus von 21,7 Prozent. Wichtigstes Ziel blieb aber mit großem Abstand die Donau, die von gut 145.000 deutschen Flussreisenden befahren wurde. Zu den Verlierern zählen die Flüsse in Frankreich, in Russland und der Ukraine. Insgesamt wurden gut 396.000 Urlauber auf Flussschiffen registriert, 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr und ebenfalls ein neuer Rekordwert.

Quelle: ntv.de, dpa

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