Fußball

Schuldenmachern drohen Strafen Uefa bekämpft Finanzdoping

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) wird den Kampf gegen die Schuldenmacher unter den Klubs weiter forcieren. Ab der Saison 2012/13 soll das sogenannte Financial Fair Play nach einer Übergangsfrist greifen. Wer permanent tiefrote Zahlen schreibt, wird im Extremfall von den Europacup-Wettbewerben ausgeschlossen.

Zumindest auf dem Papier hat Uefa-Präsident Michel Platini Finanzdopern nun den Kampf angesagt.

Zumindest auf dem Papier hat Uefa-Präsident Michel Platini Finanzdopern nun den Kampf angesagt.

(Foto: REUTERS)

Mit verschärften Regeln und einem neuen "finanziellen Fairplay" will die Europäische Fußball-Union die Chancengleichheit zwischen den Top-Ligen wieder herstellen. Das Exekutivkomitee der UEFA verabschiedete am Donnerstag in Nyon einstimmig das jahrelang erarbeitete Konzept gegen das unkontrollierte Schuldenmachen.

"Die Philosophie ist, dass du nicht mehr Geld ausgeben kannst als du erwirtschaftest", sagte UEFA-Präsident Michel Platini. Die Regeln seien in enger Abstimmung mit den Clubs erarbeitet worden. "Unsere Intention ist nicht, sie zu bestrafen, sondern sie zu schützen", erklärte der Franzose. Im Extremfall allerdings droht Clubs, die weiter Schulden anhäufen, der Ausschluss von Europacup-Wettbewerben.

Neue Wettbewerbs-Balance

Von der Saison 2012/2013 an soll die Einführung der "Break-Even Rule" für eine neue Wettbewerbs-Balance innerhalb des europäischen Club-Fußballs sorgen. Zunächst sollen alle Vereine in Champions- und Europa League dazu verpflichtet werden, ihre Bilanzen auszugleichen und ein Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben zu erzielen.

Auf lange Sicht soll dies ohne das Geld von Investoren à la Roman Abramowitsch beim FC Chelsea erfolgen. In einer Übergangszeit von 2013/2014 bis zur Saison 2015/2016 sind Investitionen in einer Höhe von insgesamt 45 Millionen Euro erlaubt - allerdings nur, um Verluste auszugleichen. "Wir fangen heute damit an, wieder Stabilität und ökonomische Vernunft in den Fußball zurückzubringen", sagte Platini.

"Das ist ein großartiger Erfolg"

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge nennt die Uefa-Beschluss einen "großartigen Erfolg".

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge nennt die Uefa-Beschluss einen "großartigen Erfolg".

(Foto: DAPD)

Die Zeiten, in denen viele Clubs Millionenverluste machen oder am Tropf einzelner Geldgeber hängen, sollen damit endgültig der Vergangenheit angehören. Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zeigte sich in seiner Funktion als Vorsitzender der European Club Association (ECA) zufrieden mit dem Beschluss.

"Das ist ein großartiger Erfolg", sagte Rummenigge, der während der Sitzung der UEFA-Exekutive immer wieder gefordert hatte, dass die Rationalität in den Fußball zurückkehren müsse. "Das ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung", bilanzierte Rummenigge.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen