Panorama

Zugunglück mit 33 Verletzten Polizei ermittelt gegen Lastwagenfahrer

Noch das ganze Wochenende sind die Rettungskräfte mit dem Räumen der Bahnstrecke beschäftigt.

Noch das ganze Wochenende sind die Rettungskräfte mit dem Räumen der Bahnstrecke beschäftigt.

(Foto: dpa)

Nach der Kollision eines Lastwagens mit einem Regionalzug haben die Ermittler den Fahrer des Sattelzuges im Visier. Er soll die Verkehrsregeln missachtet und mit einer doppelt so hohen Last den Bahnübergang passiert haben - 33 Menschen wurden verletzt.

Nach dem Zugunglück in Schwaben ermittelt die Polizei gegen den Lastwagenfahrer wegen fahrlässiger Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Der 50-Jährige hat die Verkehrsregeln nach Polizeiangaben mehrfach missachtet. Insgesamt wurden 33 Menschen verletzt, 6 von ihnen nach Angaben einer Polizeisprecherin schwer. Den Schaden bezifferte sie auf rund 1,5 Millionen Euro. Die Bahnstrecke bleibt bis mindestens Montag gesperrt.

Der Lastwagenfahrer hat vor dem Zusammenstoß mit einem Regionalzug in Epfendorf laut Polizei eine Brücke überquert, die nur von Fahrzeugen mit höchstens 24 Tonnen befahren werden darf. Die Straße, auf der es dann an einem Bahnübergang zum Zusammenprall mit dem Zug kam, sei nur für Fahrzeuge mit maximal 3,5 Tonnen zugelassen. Das Gespann habe aber mitsamt der Ladung - einem Muldenkipper - 48 Tonnen gewogen.

Notbremsung hilft nicht

Der Sattelzug war beim Überqueren des beschrankten Bahnübergangs auf den Gleisen hängengeblieben. Fahrer und Beifahrerin versuchten zwar sofort, den Tieflader mit der pneumatischen Anlage anzuheben, um die Bodenfreiheit zu erhöhen. Der Fahrer bekam den Tieflader jedoch nicht frei und wenige Minuten später senkten sich die Schranken.

Nach ersten Ermittlungen versuchte der Fahrer noch telefonisch, die Bahn zu verständigen. "Die Zeit war jedoch viel zu kurz. Es kam zur Kollision", sagte die Polizeisprecherin. Der 48-jährige Zugführer des Regionalzugs leitete noch eine Notbremsung bei einer Geschwindigkeit von 90 Kilometern pro Stunde ein und verließ dann mit einer Auszubildenden den Führerstand.

Der Regionalzug war mit rund 50 Fahrgästen besetzt. Davon wurden 31 verletzt. Der Fahrer des Sattelzugs und seine Beifahrerin waren zum Zeitpunkt der Kollision nicht im Fahrzeug. Der 50-Jährige wurde leicht verletzt, seine Beifahrerin erlitt einen Schock. Neben dem Zug und dem Lastwagen wurden die Oberleitung und ein Sendemast beschädigt. Die Polizei muss außerdem noch prüfen, ob an der Brücke, die von dem Sattelzug vor dem Unfall befahren wurde, statische Schäden entstanden sind.

Quelle: ntv.de, lsc/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen