Das war Dienstag, der 30. November 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
der kalte Wind wird mir um die Nase wehen, wenn ich mich gleich auf den Weg nach Hause mache. Sie genießen hoffentlich bereits Ihren Feierabend mit einer kuscheligen Decke auf der Couch. Ob das Sofa auch an Weihnachten in ganz Deutschland die einzige Option bleiben wird, weil Bund und Länder mit strikten Kontaktbeschränkungen gegen die Pandemie vorgehen, steht noch nicht fest. Doch schon am Donnerstag kann sich das ändern: Dann wollen die Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung beraten, wie das Infektionsschutzgesetz angepasst werden soll.
Um morgen topinformiert in den Tag zu starten, empfehle ich Ihnen außerdem diese Geschichten:
Ich wünsche Ihnen einen entspannten Abend und eine gute Nacht.
Mindestens drei Schüler bei Amoklauf in Michigan getötet - 15-Jähriger mutmaßlicher Täter
Ein Schütze hat an einer High School in Oxford im US-Bundesstaat Michigan das Feuer eröffnet und nach ersten Erkenntnissen mindestens drei Schüler getötet. Sechs weitere Menschen - darunter ein Lehrer - seien bei dem Vorfall durch Schüsse verwundet worden, teilte das Büro des Sheriffs im Bezirk Oakland mit. Bei dem mutmaßlichen Täter handele es sich um einen 15 Jahre alten Zehntklässler der Oxford High School nördlich der Metropole Detroit. Er sei festgenommen worden. Die Polizei habe eine Handfeuerwaffe beschlagnahmt. Der Verdächtige habe einen Anwalt verlangt und sich nicht zu einem etwaigen Tatmotiv geäußert. Der 15-Jährige sei innerhalb von fünf Minuten nach dem ersten Notruf gefasst worden, der um 12.51 Uhr (Ortszeit/18.51 Uhr MEZ) eingegangen sei.
Japaner überlebt mit 69 Seenot, indem er sich 22 Stunden an Wrack klammert
Von einem "Wunder" sprechen die Rettungskräfte, die ihn bergen: Vor der japanischen Küste hat die Küstenwache einen 69-jährigen Mann aus Seenot gerettet, der sich bei rauer See 22 Stunden lang an sein beschädigtes Boot geklammert hatte. Nach Angaben der Küstenwache war der Mann am Samstag allein auf dem Weg zur Ferieninsel Yakushima, als sein Boot vor der Küste der Präfektur Kagoshima kenterte. Nach dem Unglück alarmierte der Mann einen Bekannten an Land. Die Rettungskräfte fanden ihn aber erst 22 Stunden später. Als die Retter ihn entdeckten, saß er auf dem Motor seines gekenterten Bootes und hielt sich an einem Teil der Schiffsschraube fest. "Er war 22 Stunden allein im Meer", sagte ein Beamter der Küstenwache der Nachrichtenagentur AFP. "Ich bin erstaunt über seine Überlebensfähigkeit." Der Mann hatte sich demnach in eine Plastikplane eingewickelt, um nicht auszukühlen.
Adele goes Vegas: Konzertreihe im Hotel "Caesars Palace" geplant
Adeles Album "30" ist ein Welterfolg, nun folgt der nächste Karriereschritt: Der britische Popstar hat eine Konzertreihe in Las Vegas angekündigt. Zwischen Januar und April 2022 werde sie jeweils an den Wochenenden im Hotel "Caesars Palace" in der Stadt im US-Bundesstaat Nevada auftreten, teilte Adele auf Twitter mit. Solche Konzertreihen gelten als lukrativer Ritterschlag in der Branche. Auch Stars wie Britney Spears und Celine Dion traten bereits in Las Vegas auf. Insgesamt verkaufte Adele ("Hello") bereits mehr als 100 Millionen Platten.
Ehefrau von "El Chapo" muss wegen Drogenschmuggels drei Jahre in den Knast
Wegen Drogenhandels und Geldwäsche ist die Ehefrau des inhaftierten mexikanischen Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán in den USA zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Bundesrichter in der Hauptstadt Washington verhängte eine 36-monatige Haftstrafe gegen die 32-jährige Emma Coronel Aispuro. Sie muss außerdem 1,5 Millionen Dollar (rund 1,3 Millionen Euro) zahlen - Geld, das sie durch Drogenschmuggel gewonnen haben soll.
Die frühere Schönheitskönigin, die mit Guzmán neunjährige Zwillinge hat, war im vergangenen Februar am internationalen Flughafen von Washington festgenommen worden. Ihr wurde zur Last gelegt, ihrem Mann beim Schmuggel von Rauschgift in die Vereinigten Staaten geholfen zu haben. Im Juni bekannte sie sich des Drogenhandels, der Geldwäsche und der Geschäfte mit einem ausländischen Drogenhändler schuldig.
Der Geistliche al-Sadr wird Iraks Staatschef - Eskalation droht
Ein Wahlergebnis, das zu politischen Unruhen im Irak führen könnte: Nach wochenlangem Streit hat die Wahlkommission den Sieg des schiitischen Geistlichen Muktada al-Sadr bestätigt. Sein Block erhielt bei der Abstimmung am 10. Oktober 73 von 329 Sitzen, wie die Kommission mitteilte. Auf Platz zwei landete die sunnitischen Fortschrittskoalition mit 37 Mandaten. Al-Sadr erhält mit dem Sieg voraussichtlich das Recht, die nächste irakische Regierung zu bilden.
Eine schwere Niederlage muss die Fatah-Koalition hinnehmen, die mit den schiitischen Milizen verbunden ist und vom Nachbarn Iran unterstützt wird. Die ehemals zweitstärkste Kraft verliert mehr als die Hälfte ihrer Sitze und kommt nur noch auf 17 Abgeordnete. Sollte sie nicht in die Machtverteilung eingebunden werden, könnte Fatah zu einer Eskalation bereit sein.
Die Milizen unterstehen zwar offiziell der Regierung, führen aber ein Eigenleben. Einige Gruppen werden für Angriffe auf US-Truppen verantwortlich gemacht. Doch auch der 47 Jahre alte Wahlsieger Al-Sadr ist eine kontroverse Figur. Nach Saddam Husseins Sturz bekämpfte seine Mahdi-Armee die US-Truppen. Heute gibt er sich gemäßigter und tritt in einer Mischung aus Nationalist und Populist auf.
Drei Freilaufende Ponys verursachen Unfälle auf A2 - nur eines überlebt
Auf der Autobahn 2 nahe Bielefeld in Nordrhein-Westfalen haben drei freilaufende Ponys mehrere Verkehrsunfälle verursacht. Zwei der Tiere starben bei Kollisionen mit Autos, wie die Bielefelder Polizei mitteilte. Demnach wurden in der Nacht mehrmals drei Ponys auf dem Seitenstreifen gemeldet. Die Unfälle ereigneten sich, als die Polizei schon unterwegs war. Zunächst stieß ein Lastwagen aus Gelsenkirchen mit einem Pony zusammen. Danach ist ein 38-jähriger Autofahrer mit einem weiteren Tier kollidiert. Beide Fahrer blieben unverletzt. Der Sattelzug musste abgeschleppt werden. Es entstand schätzungsweise ein Sachschaden in Höhe von 15.000 Euro. Das dritte Pony konnte laut Polizei eingefangen und von der Autobahn geführt werden. Ein Landwirt aus Bad Salzuflen habe das Tier in seine Obhut genommen.
Nach Post über Rackete: Ermittlung gegen Höcke wegen Volksverhetzung eingestellt
Obwohl ein Post des Thüringer AfD-Parteichefs Björn Höcke gegen geltendes Strafrecht verstößt, wurde das Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt. Das hat die Staatsanwaltschaft Mühlhausen mitgeteilt. Höcke wurde der Volksverhetzung verdächtigt, weil auf seinem Account in sozialen Medien ein Bild der Seenotretterin Carola Rackete veröffentlicht wurde - mit der Zeile: "Ich habe Folter, sexuelle Gewalt, Menschenhandel und Mord importiert". Die Staatsanwaltschaft hatte Höcke verdächtigt, er könnte damit eine bestimmte Menschengruppe - Flüchtlinge - pauschal als Kriminelle stigmatisiert und somit Volksverhetzung betrieben haben.
Zwar sei man der Auffassung, dass durch den Beitrag Strafrechtsbestände erfüllt wurden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. "Wir konnten aber nicht nachweisen, dass Höcke selbst das Statement verfasst und veröffentlicht hat und nicht Dritte", sagte der Sprecher. Somit werde das Verfahren aus tatsächlichen Gründen und nicht aus rechtlichen Gründen eingestellt. Im Zuge der Ermittlungen war im Mai dieses Jahres auch Höckes Wohnhaus durchsucht worden. Dabei ging es den Ermittlern ebenfalls darum, herauszufinden, wer der Urheber des Posts ist.
"Bild der Verwüstung": Diebe klauen Legosteine im Wert von 35.000 Euro
Bei einem offenbar genau durchdachten Diebeszug haben Einbrecher am Wochenende massenhaft Legosteine eines Spielwarengeschäfts in Lippstadt (Kreis Soest) entwendet. Durch die etwa ein Meter große Öffnung, die in die Wand gebrochen wurde, seien sie in das Ladengeschäft gelangt und haben so die Lego-Sets gestohlen, sagte ein Polizeisprecher. Ersten Ermittlungen zufolge klauten die Diebe den Inhalt von etwa 100 Spielwarenverpackungen. Die Kartons blieben zurück. "Es war wirklich ein Bild der Verwüstung", schilderte Jana Schumacher, Filialleiterin des Spielwarengeschäfts Toys World, den Anblick aufgeschnittener Kartons vor den leergeräumten Regalen. Den Warenwert schätzt Schumacher auf etwa 35.000 Euro. Dabei seien Produkte angrenzender Sortimente, etwa hochwertige Modellrennautos oder Playmobil, unangetastet geblieben. Die Ermittler suchen nach Zeugen, die Angaben zur Tat oder zum Verbleib des Diebesguts machen können.
Schwedens erste Staatschefin ernennt die europaweit zweite Transgender-Ministerin
Die Sozialdemokratin Magdalena Andersson war am Montag nach einigen Turbulenzen zur ersten Frau an der Spitze der schwedischen Regierung gewählt worden. Mit der Ernennung der 51-jährigen Transgender Lina Axelsson Kihlblom zur Schulministerin feiert das skandinavische Land eine zweite Premiere: Kihlblom ist die erste Transperson im schwedischen Kabinett und europaweit die zweite Transgender-Ministerin. Im Oktober 2020 wurde Petra de Sutter aus Belgien als erste Transperson in Europa mit einem Ministeramt betraut.
Kihlblom ging mit ihrer Geschlechtsumwandlung bereits 2015 an die Öffentlichkeit. In ihrem Buch "Wirst Du mich jetzt lieben?" beschreibt sie, wie sie zunächst als Mädchen im Körper eines Jungen groß wurde und sich dann zur Frau entwickelte. Dieser Prozess dauerte, bis sie 25 Jahre alt war. Drei Jahre darauf schrieb sie in einem Beitrag für den Sender SVT, es habe schon immer Transpersonen gegeben. "Wir sind die neue Normalität", so Kihlblom.
Salzburger Mozartkugel-Hersteller ist pleite - Schuld ist wohl Corona
Die Corona-Krise trifft auch die süßen Seiten des Lebens: Die Firma Salzburg Schokolade mit Sitz in Grödig (Flachgau), die für den US-Konzern Mondelez die „Echte Salzburger Mozartkugel“ von Mirabell herstellt, hat Konkurs angemeldet. Obwohl man in den vergangenen Jahren Gewinne erzielen habe können, sei das Unternehmen ab 2020 schwer von der Corona-Pandemie getroffen worden, schrieb Geschäftsführer Christian Schügerl laut ORF in einer E-Mail an Mitarbeiter und Geschäftspartner. Die Nachfrage nach Süßigkeiten sei aufgrund der Pandemie stetig gesunken, worauf sich die Umsatzverluste zurückführen ließen. Die Corona-Maßnahmen führten dazu, dass Tourismus, Veranstaltungen und Anlässen wie Geburtstags- und Hochzeitsfeiern kaum noch stattfanden - ein herber Rückschlag für die Süßwaren-Branche. Insgesamt sollen 140 Mitarbeiter und 614 Gläubiger von der Pleite betroffen sein. Ob das Unternehmen saniert und fortgeführt werden kann, muss noch geprüft werden.
Weil er ihn während der "Sportschau" stört: 71-Jähriger verprügelt 88-Jährigen
Weil ein 71 Jahre alter Fußballfan seinen Nachbarn mit einem Knüppel verletzt hat, muss er 800 Euro Schmerzensgeld zahlen. Das hat das Amtsgericht in Frankfurt entschieden. Wie es in einer Mitteilung heißt, wollte der nun verurteilte Mann in Ruhe die "Sportschau" im Fernsehen schauen, als sein 88 Jahre alter Nachbar im Hof lautstark mit einer Kreissäge arbeitete.
"Dabei schlug der Beklagte, der den Kläger zunächst erfolglos zum Beenden der Arbeiten aufgefordert hatte, mit einem Knüppel auf den Kopf und ans Ohr des Klägers ein und versuchte, dem Kläger ins Auge zu stechen", heißt es vom Gericht. In dem anschließenden Ringkampf habe der beklagte Mann seinem betagten Nachbarn ins rechte Ohr gebissen und dessen Nase verdreht. Der Senior habe unter anderem eine Prellung der rechten Hüfte und des linken Unterarms erlitten.
Billie Eilish bekommt Laudatio von Matthias Maurer für ihr Klima-Engagement
Bereits seit Jahren setzt sich US-Sängerin Billie Eilish öffentlich für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein. Auch ihre eigenen Tourneen gestaltet sie so ökologisch wie möglich. Für ihr Engagement erhält Eilish den Deutschen Nachhaltigkeitspreis, wie die Organisatoren in Düsseldorf mitgeteilt hat. Die Auszeichnung soll am kommenden Freitag vom deutschen Astronauten Matthias Maurer an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) virtuell "überreicht" werden.
USA streichen kolumbianische Farc-Guerillas von Liste "terroristischer Organisationen"
In Kolumbien haben die linksgerichteten Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) einen jahrzehntelangen Guerillakrieg gegen die Regierung in Bogotá geführt. Ende 2016 legten die meisten ihrer rund 13.000 Kämpfer im Zuge eines Friedensabkommens ihre Waffen nieder. Nun haben die USA Farc-Rebellen von ihrer Liste "terroristischer Organisationen" gestrichen. Die Gruppe existiere "nicht mehr als einheitliche Organisation, die Terrorismus oder terroristische Aktivitäten betreibt", erklärte Außenminister Antony Blinken. Allerdings sind noch immer Splittergruppen aktiv. Zwei dieser Gruppen, die Farc-EP und Segunda Marquetalia, wurden nun neu in die US-Liste "terroristischer Organisationen" aufgenommen.
Streit eskaliert: Britisches Königshaus nimmt BBC Weihnachtskonzert weg
Eine BBC-Dokumentation hat die Royal Family brüskiert. Der Film legt nahe, dass die Prinzen William und Harry Journalisten mit Vorwürfen gegen den jeweils anderen gefüttert haben sollen. Kurz nach der Ausstrahlung warfen die Queen, Thronfolger Prinz Charles und Queen-Enkel Prinz William dem Sender vor, "überzogene und unbegründete Behauptungen aus ungenannten Quellen als Tatsache" darzustellen. Nun zieht das Königshaus Konsequenzen: Ein royales Weihnachtskonzert soll statt wie geplant in der BBC jetzt bei dem Privatsender ITV gezeigt werden. Man werde das in der Westminster Abbey stattfindende Konzert mit Herzogin Kate am 8. Dezember übertragen, teilte ITV mit.
Weltraumschrott bedroht noch immer ISS-Astronauten - Einsatz verschoben
Trümmer, die im All herumfliegen, bedrohen weiterhin die Astronauten in der Internationalen Raumstation ISS. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat einen Außeneinsatz an der Raumstation wegen der Gefahr eines Zusammenstoßes mit Weltraumschrott verschoben. Die US-Astronauten Thomas Marshburn und Kayla Barron sollten die ISS für sechseinhalb Stunden verlassen, um eine defekte Funkantenne zu ersetzen. Die Nasa erhielt dann jedoch eine "Trümmermeldung" für die Raumstation und sagte den Einsatz vorerst ab, wie sie auf Twitter mitteilte. Bereits Mitte November hatte die gesamte Besatzung wegen Trümmerteilen stundenlang in Deckung gehen müssen. Zuvor hatte Russland bei einem Raketentest einen eigenen Satelliten zerstört. Ob auch die Trümmer, vor denen nun gewarnt wurde, von diesem Raketentest stammen, war zunächst unklar.
USA wollen Militär-Basen für Einsätze gegen China und Russland ausbauen
Die Spannungen zwischen Washington und Peking verschärfen sich zunehmend. Nun will das US-Verteidigungsministerium seine Stützpunkte für potenzielle Einsätze gegen Russland und China ausbauen. Wie das Pentagon nach einer internen Bestandsaufnahme bekannt gab, sollen die militärischen Einrichtungen auf der Pazifikinsel Guam und in Australien erweitert werden. Damit setzt Washington einen deutlichen Fokus auf China als wichtigsten militärischen Widersacher. Zudem will Washington die Abschreckung gegenüber Russland stärken und es den Nato-Streitkräften ermöglichen, "effektiver vorzugehen". China reagierte mit scharfen Worten auf die US-Ankündigung. Peking warf Washington vor, "einen imaginären Feind zu schaffen" und "keine Mühe zu scheuen, um China zu umzingeln und einzugrenzen".
Militärhubschrauber stürzt über Aserbaidschan ab - 14 Tote
Beim Absturz eines Militärhubschraubers in Aserbaidschan sind 14 Menschen ums Leben gekommen, als die Maschine am Morgen bei einem Übungsflug am Flughafen von Garacheibat bei Chisi unterwegs war. Zwei Menschen an Bord sind bei dem Unglück im Nordosten des Landes im Südkaukasus verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Präsident Ilham Aliyev sprach den Angehörigen sein Beileid aus.
Weshalb der Hubschrauber des Grenzschutzes bei einem Übungsflug abstürzte, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Mitte November hatte es heftige Gefechte zwischen den verfeinden Kaukasusrepubliken Aserbaidschan und Armenien gegeben. Die Spannungen zwischen den Nachbarstaaten bestehen weiter, nachdem ihr bewaffneter Konflikt im vergangenen Jahr unter Vermittlung Russlands beendet worden war.
Wegen Schmuggel von fünf Tonnen Kokain werden 14 Verdächtige festgenommen
In ihrem Kampf gegen Kokainhandel kann die Polizei gleich mehrere Erfolge vermelden. Das LKA beschlagnahmte bereits 27 Kilogramm Kokain in einem Auto auf der A8 in Bayern, wie in unserem "Tag"-Eintrag um 10.56 Uhr nachzulesen ist. Nun fand eine Großrazzia im In- und Ausland statt, um einen Ring von Kokainschmugglern zu zerschlagen - mit Erfolg: Mehr als 250 Einsatzkräfte durchsuchten mehr als 40 Objekte im In- und Ausland und vollstreckten 14 Haftbefehle.
Allein in Berlin wurden zehn mutmaßliche Täter festgenommen, ein weiterer in Dortmund, zwei in Lettland und einer in Spanien. Insgesamt 28 Verdächtige im Alter von 22 bis 62 Jahren sollen knapp fünf Tonnen Kokain von Südamerika nach Deutschland geschmuggelt, die Lieferungen über Scheinfirmen abgewickelt, Corona-Hilfen abgegriffen und Geld gewaschen haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft und das Bundeskriminalamt haben die Ermittlungen koordiniert. Das Ermittlungsverfahren werde "Stahlträgerverfahren" genannt, weil das Kokain in Schiffslieferungen in Stahlträgern versteckt worden war, erläuterte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Die Verstecke seien zudem mit Blei ummantelt worden, so dass sie durch übliche Röntgenverfahren nicht entdeckt werden konnten, ergänzte Oberstaatsanwalt Günter Sohnrey.
Rechter Populist Eric Zemmour will Präsident Frankreichs werden
Eric Zemmour provoziert die Franzosen als Journalist, Buchautor und Talkshow-Dauergast gerne mit Beschimpfungen von Migranten und dem Zeigen seines Mittelfingers. Nun kündigt er seine Präsidentschaftskandidatur für die Wahl im April 2022 an. "Ich habe beschlossen, unser Schicksal in meine Hände zu nehmen", sagte Zemmour in einer Videobotschaft. "Es ist nicht mehr an der Zeit, Frankreich zu reformieren, sondern es zu retten." Viele Franzosen würden "ihr Land nicht mehr wiedererkennen", so der 63-Jährige. Um Frankreichs Staatschef zu werden, muss er sich nicht nur gegen Amtsinhaber Emmanuel Macron durchsetzen, sondern auch gegen Marine Le Pen von der Front National, die ebenfalls rechtspopulistische Thesen vertritt. Aufgrund seiner radikalen Äußerungen hat Zemmour bereits 15 Gerichtsverfahren hinter sich. Vor knapp zwei Wochen forderte die Staatsanwaltschaft 10.000 Euro Strafe, weil er in einer TV-Debatte minderjährige Migranten als "Diebe, Mörder und Vergewaltiger" verunglimpfte.
Mansons Haus wird durchsucht, weil er Ex-Freundinnen missbraucht haben soll
Die Vorwürfe gegen Marylin Manson wiegen schwer. Fünf Ex-Partnerinnen des Rockstars beschuldigen ihn, sie sexuell, körperlich und emotional missbraucht zu haben, darunter Schauspielerin Evan Rachel Wood. Nun hat die Polizei in Los Angeles das Haus des Sängers durchsucht, wie unter anderem "The Hollywood Reporter" berichtet. Eva Jimenez, Deputy des Los Angeles County Sheriffs, bestätigte die Durchsuchungen, mehr Details gab sie nicht bekannt. Seit Februar ermittelt das Büro des Sheriffs wegen Fällen mutmaßlicher häuslicher Gewalt in den Jahren 2009 und 2011 in West Hollywood. Am 1. Februar dieses Jahres wandte sich Evan Rachel Wood via Instagram an die Öffentlichkeit. In ihrem Post behauptet sie unter anderem: "Er erschlich sich mein Vertrauen, als ich ein Teenager war, und missbrauchte mich über Jahre grauenhaft. Ich bekam eine Gehirnwäsche und wurde zur Unterwerfung manipuliert."
Schichtwechsel
Liebe Leserinnen und Leser,
meine Kollegin Sabine Oelmann verabschiedet sich in den Feierabend. Mein Name ist Lea Verstl und von nun an darf ich Sie durch den Tag begleiten. Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie mir an dertag@n-tv.de.
In Ungarn soll über LGBTQ-Gesetz abgestimmt werden
In Ungarn soll über ein in der EU heftig kritisiertes Gesetz zum Umgang mit Homosexualität und Transgender der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban per Volksabstimmung entschieden werden. Das Parlament in Budapest verabschiedete heute einen entsprechenden Beschluss.
Ungarn liegt wegen seines Vorgehens gegen die Rechte sexueller Minderheiten (LGBTQ) im Clinch mit der Europäischen Union. Im Sommer waren deshalb Rufe nach einem Austritt Ungarns aus der EU laut geworden. Das Parlament stimmte über vier Fragen der geplanten Volksabstimmung ab und verabschiedete sie mit der Mehrheit der Regierungspartei Fidesz. "Die ungarische Regierung schlägt vor, dass die Bürger die Möglichkeit haben sollten, ihre Haltung zu Fragen der Geschlechterpropaganda zu äußern", sagt Staatssekretär Balazs Orban. "Wir glauben, dass wir zu LGBTQ-Propaganda in Schulen, die mit Hilfe von NGOs und Medien ohne Zustimmung der Eltern durchgeführt wird, nein sagen müssen."
In dem Referendum will die Regierung unter anderem die Bevölkerung fragen, ob in Medien ohne Einschränkungen Inhalte gezeigt werden sollten, die die sexuelle Orientierung eines Kindes beeinflussen könnten. Auch solle gefragt werden, ob bei Minderjährigen für Geschlechtsumwandlungen geworben werde dürfe. Die Volksabstimmung könne am selben Tag wie die Neuwahl des Parlaments stattfinden.
So arbeitet der echte MI6-Chef
Der Chef des britischen Auslandsgeheimdiensts MI6, Richard Moore, hat bei einem seltenen Interview im BBC-Radio mit Gerüchten über seinen Job aufgeräumt. So berichtete der als "C" bekannte Chef des durch die James-Bond-Filme bekannten Geheimdienstes, er habe keinen Schießkugelschreiber und fahre kein mit speziellen Vorrichtungen ausgestattetes Auto - es handle sich nicht einmal um einen Aston Martin.
Moore, der seinen Dienst mehr für Kenntnisse aus der Wirtschaft öffnen will, verriet aber, dass er stets mit grüner Tinte schreibt. Das sei eine Tradition, die der erste MI6-Chef Mansfield Cumming eingeführt habe. Nach dem ersten Buchstaben seines Nachnamens sei der Posten auch als "C" benannt worden, so Moore weiter. Selbst auf seinem Computer schreibe er stets in Grün, fügte der Geheimdienstchef hinzu.
Auf die Frage, ob er jemals mit einem falschen Bart durch Straßen geschlichen sei, sagte Moore: "Ich bin sicher, dass ich ein bisschen herumgeschlichen bin, aber vielleicht nicht in der farbenfrohen Weise, die Sie beschrieben haben."
Habeck holt Hajduk - designierter Vizekanzler stellt sein Team zusammen
Der designierte Vizekanzler Robert Habeck will laut "Spiegel" die frühere Hamburger Senatorin Anja Hajduk als Staatssekretärin in sein künftiges Ministerium für Klimaschutz und Wirtschaft holen. Hajduk solle für Habeck den Kontakt mit den anderen Ministerien im Bundeskabinett koordinieren und damit eine hervorgehobene Position einnehmen, berichtet das Magazin. Die 58-Jährige bringe für das Regierungsgeschäft viel Erfahrung mit. Hajduk war von 2008 bis Ende 2010 in Hamburg Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt unter dem CDU-Bürgermeister Ole von Beust.
Die gebürtige Duisburgerin und studierte Psychologin war von 2002 bis 2008 und von 2013 bis 2021 Mitglied des Bundestags. Sie war unter anderem haushaltspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion und stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Andrej Hermlin: "Wir sind die Kapelle auf der Titanic"
Wir sprechen über seinen Auftritt heute Abend in der Berliner Philharmonie, aber zuerst über das Alter: "Wenn wir nicht jung sterben, dann werden wir unweigerlich eines Tages alt und gebrechlich. Körperlich, geistig, welcher Art auch immer. Ich sehe dieser Zeit aber recht fatalistisch entgegen, es ist unser Schicksal. Niemand weiß, wie es sein wird, eines Tages. Ich wusste auch nicht, wie ich mir ein Gefängnis vorzustellen habe, bis ich selbst in einem saß." Upps, Gefängnis? "Ich war in Kenia, 2008. Es gab Präsidentschaftswahlen und meine Frau und ich hatten uns mit dem Oppositionsführer angefreundet. Er gewann, kam dennoch nicht an die Macht - woraufhin Unruhen im Land ausbrachen, die über 1000 Tote forderten." Hermlin wurde bei seiner Ausreise verhaftet: "Ich muss gestehen, dass ich anfangs Todesangst hatte." Was denkt man in einem solchen Moment? "Dass ich meine Frau nie wieder sehen und nicht erleben werde, wie meine Kinder aufwachsen:" Und er malte sich aus, "wie sie mich beseitigen würden. Aber ich war dann zum Glück nicht lange im Gefängnis."
Reden wir aber lieber über die Liebe zur Jazzmusik, die - wie auch die Liebe zur amerikanischen Kultur der 30erJahre - in Hermlins Fall nicht im geringsten Widerspruch zu seinen politischen Überzeugungen steht: "Der Pianist von Benny Goodman, Teddy Wilson, war Mitglied der Kommunistischen Partei Amerikas. Ich selbst bin Mitglied der Links-Partei geworden, als alle anderen sie verließen. (...) Damals trug ich die Hoffnung in mir, dass aus der PDS eine wirklich demokratische Partei werden könnte. Mitglied der SED war ich selbstverständlich nicht", betont der 56-Jährige gegenüber ntv.de. Hermlin wurde Mitglied, weil er glaubte, dass man über den heutigen Tag hinausdenken muss: "Wir leben hier in Europa in sehr komfortablen Verhältnissen, weil Menschen, beispielsweise in Kenia, in sehr unkomfortablen Verhältnissen leben. (...) Bei aller Kritik, die ich an meiner Partei habe, ist die Linke die einzige Partei, die überhaupt noch über Alternativen zum Kapitalismus nachdenkt."
Was denkt Hermlin über:
Die Pandemie: "Sie ist nur der Brandbeschleuniger einer Krise, die schon vor Jahren begonnen hat. Wohlstand ist keine Idee, die allein auf Dauer eine Gesellschaft zusammenhält."
Die Musik: "Sie ist wichtig für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft, sie trägt Freude und Freiheit in sich. Jeder Mensch sehnt sich nach Liebe und Zuneigung, auch nach Solidarität. Und gleichzeitig strebt jeder Mensch nach Erfolg, was ihn manchmal rücksichtslos werden lässt. Die Balance zu finden, ist die Kunst. (...)"
Seine Botschaft: "Das weiß ich nicht, aber ich habe den Eindruck, dass man als Musiker durchaus Wirkung haben kann auf andere. Im März 2020 haben wir in der Familie überlegt, was wir nun machen: Fallen wir in eine Schockstarre, wie so viele andere? (...) Wir haben nach einer Idee gesucht, wie wir durch diese dunkle Zeit kommen können. Daher unsere tägliche Sendung "The Music goes round and around", an der wir festhalten, solange die Krise anhält. Inzwischen sind wir bei über 600 Sendungen. Immer montags rufen wir dort zur Solidarität auf, um Menschen und Organisationen zu helfen, die in Not geraten sind."
Pandemie, mehrmaliger Lockdown, Klimawandel, Politikverdrossenheit: "Wenn wir nur eines dieser Probleme hätten, hätten wir bereits genug zu tun. Wir gehen schweren Zeiten entgegen."
Wie er sich aufstellt: "Ich habe nicht die Absicht, verzweifelt oder böse oder depressiv zu werden, sondern wir sind die Kapelle auf der Titanic, in der Hoffnung, dass sie dieses Mal nicht untergeht. Und wir werden alles tun, um auf würdige Art und Weise durch die Zeit zu kommen. Wir wollen so vielen Menschen wie möglich Hoffnung und Freude geben (...)."
Über die Kinder: "Wir sind ein Team, die ganze Familie und auch die Mitglieder der Band. Es geht in diesen Zeiten auch um Wahrhaftigkeit: Man muss sagen, was ist. Je ehrlicher, ja schonungsloser man auch mit den eigenen Fehlern umgeht, desto besser und leichter wird das Leben. Ich fühle mich jetzt freier als vor zwei Jahren."
Das Konzert heute Abend: "Heute, am 30. November, kehren wir an einen Ort zurück, in dem wir einst zu Hause waren: Die Berliner Philharmonie. Hier gab ich am 10. März 2020 das letzte Konzert mit meinem Orchester. Wir freuen uns sehr auf heute Abend."
Schockierend sexistische "Kultur" in australischem Parlament
Das Ergebnis, das nach einer siebenmonatigen Untersuchung veröffentlicht wurde, ist frustrierend: Jeder dritte Politiker oder Mitarbeiter im australischen Parlament hat dort bereits sexuelle Belästigung erlebt - in den meisten Fällen handelt es sich um weibliche Betroffene. Zuletzt waren immer mehr Vorwürfe über Belästigungen und eine mutmaßliche Vergewaltigung im australischen Parlament bekannt geworden. Die Rede ist von einer "sexistischen Kultur" in der Volksvertretung.
Eine der insgesamt 1700 Befragten schilderte in dem Bericht eine von Männern bestimmte Kultur: "Angehende männliche Politiker, die sich zum Beispiel nichts dabei dachten, dich in den Arm zu nehmen, dich auf die Lippen zu küssen, dich hochzuheben, dich zu berühren, dir einen Klaps auf den Hintern zu geben, Kommentare über dein Aussehen zu machen."
Die Grünen-Senatorin Sarah Hanson-Young bezeichnete die Untersuchung als eine "vernichtende Entlarvung der sexistischen Kultur und der Belästigung in der Politik". "Die Statistiken und Kommentare sind schockierend, aber für viele Frauen hier sind sie nicht überraschend und stimmen mit unseren eigenen Erfahrungen überein", erklärte sie.
LKA findet 27 Kilogramm Kokain in Bayern
Polizisten haben bei einer Kontrolle auf der Autobahn 8 in Bayern 27 Kilogramm Kokain in einem Auto gefunden. Der Stoff dürfte einen Wert von mindestens 2,7 Millionen Euro haben. Ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) in München bemisst den Straßenverkaufswert von 1 Gramm Kokain derzeit bei 100 Euro. Bei einer so großen Transportfahrt könne man davon ausgehen, dass der Stoff zudem vor dem Verkauf noch verdünnt werde.
Wie das LKA mitteilt, hatten die Beamten der Grenzpolizeiinspektion Raubling am Sonntagmittag ein Fahrzeug auf Höhe Bad Aibling kontrolliert. Im Kofferraum entdeckten sie ein Versteck - und darin 27 Päckchen Kokain. Der Fahrer des Autos, ein 31 Jahre alter Mann, wurde festgenommen. Woher die Drogen stammen und wofür sie gedacht waren, teilten die Ermittler nicht mit. Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe des LKA und des Zollfahndungsamts hat den Fall übernommen.
Rickie Lee Kroell goes Deichkind
Als Deichkinds Erfolgsalbum "Befehl von ganz unten" vor knapp einem Jahrzehnt auf den Markt kam, ist Rickie Lee Kroell gerade in den USA, genauer gesagt am Berklee College of Music. Ganz weit weg von dem Gedanken, jemals auf Deutsch zu singen. Oder gleichzeitig mit Quincy Jones, Mark Ronson, Chaka Khan, Patti Smith und Jennifer Hudson für einen Preis nominiert zu werden. Geschweige denn davon, eine Ikone wie Deichkind zu covern.
Doch genau das tut sie. Wieder. Kroell veröffentlicht bereits die zweite Single nach "Hauptsache nichts mit Menschen". Intim, dennoch brachial, schaurig und fluffig zugleich. Sie stellt den urskurrilen Sozial-Kritizismus Deichkinds in ein gänzlich neues Licht und legt überraschend ungeahnte Tiefen und Ebenen frei. Auf den ersten Blick eine 180-Grad-Wendung des Originals. Aber sehen Sie selbst:
Verheerendes Unwetter mit Toten in Istanbul
Ein starkes Unwetter richtet in Istanbul schwere Schäden an. Eine Frau wird von einem herabfallenden Hausdach erschlagen. Insgesamt vier Menschen kommen ums Leben. Handyvideos zeigen, wie die Windböen massive Schäden anrichten.
Maas warnt Russland vor Angriff auf Ukraine
Der geschäftsführende Außenminister Heiko Maas hat Russland vor einem Angriff auf die Ukraine gewarnt: "Für jegliche Form von Aggression müsste Russland einen hohen Preis zahlen", erklärt der SPD-Politiker kurz vor seiner Abreise zu NATO-Beratungen in der lettischen Hauptstadt Riga. "Die Unterstützung der NATO für die Ukraine ist ungebrochen, ihre Unabhängigkeit, territoriale Unversehrtheit und Souveränität steht nicht zur Disposition."
Hintergrund der Äußerungen von Maas sind Erkenntnisse der NATO, nach denen Russland in der Nähe der Grenze zur Ukraine erneut ungewöhnlich große Truppenkontingente und moderne Waffen zusammengezogen hat. "Die militärischen Aktivitäten Russlands an der Grenze zur Ukraine geben uns Anlass zu größter Sorge", kommentierte Maas. Auch die zunehmende Anzahl von Waffenstillstandsverletzungen in der Ostukraine und die Behinderung der Sonderbeobachtungsmission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der Ukraine trügen nicht zur Entspannung der Lage bei. Im Gegenteil, erklärte er.
Karlsruhe hat entschieden ...
Die im April 2021 beschlossene Bundesnotbremse war mit dem Grundgesetz vereinbar.
Der Bund durfte in der dritten Pandemie-Welle im Frühjahr über die sogenannte Corona-Notbremse Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen verhängen. Die Maßnahmen hätten in erheblicher Weise in verschiedene Grundrechte eingegriffen, seien aber "in der äußersten Gefahrenlage der Pandemie" mit dem Grundgesetz vereinbar gewesen, teilt das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit.
Die Verfassungsbeschwerden gegen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sind gescheitert
Schulschließungen waren bei Coronalage im Frühjahr zulässig
180 Schweine bei Stallbrand verendet
Beim Brand eines Stalls sind im niedersächsischen Bissendorf etwa 180 Schweine verendet. Wie die Polizei in Osnabrück mitteilt, brach das Feuer am Montagnachmittag aus zunächst ungeklärter Ursache aus. Von den rund 210 Schweinen im Stall überlebten nur wenige, Menschen wurden nicht verletzt.
Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an und konnte ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude verhindern. Die Polizei sperrte die Zufahrtswege zum Einsatzort weiträumig ab. Neben der Brandursache war auch die Schadenshöhe zunächst unklar. Die Polizei nahm Ermittlungen auf und beschlagnahmte den Brandort.
Mord vor acht Jahren: Mitglieder der Hells Angels festgenommen
Hat etwas gedauert, aber nun, knapp acht Jahre nach einem Mord in Mönchengladbach, hat die Polizei zwei mutmaßliche Mitglieder der Rockerbande Hells Angels festgenommen. Die beiden Männer im Alter von 43 und 45 Jahren sollen an der Beseitigung der Tatwaffe und der Leiche des Anfang 2014 ermordeten Kai M. beteiligt gewesen sein, wie die Mordkommission Duisburg mitteilt. Es seien Haftbefehle wegen Strafvereitlung bezüglich eines gemeinschaftlichen Mordes beantragt worden.
Einem bereits im Gefängnis sitzenden dritten Mann sei wegen derselben Vorwürfe in der Justizvollzugsanstalt Willich ein Haftbefehl eröffnet worden. Den Ermittlungen zufolge soll der Getötete im Januar 2014 nach seiner Ermordung in einem Autoanhänger von Mönchengladbach nach Duisburg und dann weiter ins Ruhrgebiet gebracht worden sein. Später seien Teile des zerstückelten Leichnams in Duisburg am Ufer des Rheins, im Rheinpreußenhafen sowie im Rhein-Herne-Kanal gefunden worden.
Als tatverdächtiger Mörder gilt laut Polizei der 33 Jahre alte Ramin Y., der sich aber ins Ausland abgesetzt habe und nach dem mit einem internationalen Haftbefehl gefahndet werde. Ein fünfter Tatverdächtiger, der an der Zerstückelung des Ermordeten beteiligt gewesen sein soll, sei bereits am 2. September im Zuge einer größeren Razzia festgenommen worden.
Jogginghosen in der Öffentlichkeit? Nicht mit Bruce Darnell!
Bei ihm "muss de Handtasche labendig sein" - kaum vorstellbar, dass er da in anderen Gebieten der Mode schlampt. Mode-Experte und Moderator Bruce Darnell trägt daher nur ganz selten Jogginghose in der Öffentlichkeit. "Jogginghosen haben eine Funktion. Für mich ist diese Funktion: Sport", so der 64-Jährige. Zugleich aber wolle er niemanden kritisieren, der das gemütliche Kleidungsstück trage - womöglich auch bei anderen Anlässen. "Stil ist für mich, dass man weiß, was man anziehen kann und was nicht. Wenn eine Jogginghose zum Stil passt - warum also nicht?"
Er persönlich aber trage eine Jogginghose eigentlich nur, wenn er zum Sport gehe. "Ich bin da einfach alte Schule", sagt Darnell. "Ich finde, das gehört nicht so oft in die Öffentlichkeit." Der gebürtige US-Amerikaner wurde bekannt als Model-Trainer bei "Germany's Next Topmodel". Er kehrt nun mit seiner eigenen Show "Surprise! Die Bruce Darnell Show" zurück.
Das wird heute wichtig
Guten Morgen, liebe Lesenden, ziehen Sie sich warm an, wenn Sie das Haus verlassen sollten. Drinnen bleiben können Sie in den nächsten Wochen ja wahrscheinlich wieder genug ... ich spiele hier nicht nur auf die anstehenden Feiertage an, sondern vor allem auf den anstehenden Lockdown, der auf keinen Fall so heißen, im Prinzip aber nichts anderes sein wird als ein weiterer, verdammter - sagen wir es gemeinsam - Lockdown. Sollten Sie also in den letzten Lockdowns noch nicht alles aufgeräumt und aussortiert haben - here we go! Aber behalten Sie die Yoga-Matte, gehen Sie noch mal ins Kino, ins Konzert, zum Handball - wir wissen nicht, was Delta, Omikron und ihre ganze bucklige Verwandtschaft noch mit uns vorhaben. Wir warten auf die Entscheidung aus Karlsruhe. Ob die tatsächlich nur die Ungeimpften dann hinter den Ofen verbannen? Wir werden es erfahren. Da lässt es sich vergleichsweise leicht verschmerzen, dass schon wieder Messi Weltfußballer geworden ist, die Hertha einen neuen - vorübergehenden? - Trainer zum Verschleiß vorgeworfen bekommt und Barbados ohne Queen auskommen muss. Sie merken, ich bin bestens gelaunt, äh, vorbereitet. Mein Name ist Sabine Oelmann, ich erwarte voller Spannung Ihre Anmerkungen und Vorschläge bis 14 Uhr unter dertag@n-tv.de.
Was steht an?
Das Bundesverfassungsgericht äußert sich um 9.30 Uhr zu Ausgangs-/Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen unter der Corona-Bundesnotbremse: Die Regelungen waren Teil des umstrittenen Paragrafen 28b im Infektionsschutzgesetz, der von April bis Ende Juni 2021 zu bundeseinheitlich schärferen Maßnahmen bei sich zuspitzender Corona-Lage verpflichtete
Um 13 Uhr treffen sich dann die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder, um mit der geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel und dem wohl künftigen Kanzler Olaf Scholz über die Corona-Krise zu beraten. Dabei soll auch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur sogenannten Bundesnotbremse besprochen werden
Gefährlicher Hype um ein Wurmmittel - Ivermectin kann hochgiftig sein: Vor allem in sozialen Medien geistern Erzählungen zur vermeintlichen Wunderwaffe Ivermectin gegen Covid-19 schon länger herum. Mit dem Präparat werden Parasiten bekämpft - nicht Viren! Experten warnen vor der Einnahme
Josephine Baker als erste schwarze Frau im Pariser Panthéon: Baker ist die erste schwarze Frau, der posthum die höchste Ehre des Landes zuteilwird. Die Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin war im Zweiten Weltkrieg in der Résistance engagiert
Auf eine rot-grüne Minderheitsregierung folgt eine rein sozialdemokratische Minderheitsregierung: Die Sozialdemokratin Magdalena Andersson wird heute als erste Frau Ministerpräsidentin von Schweden. Sie verliest am Vormittag ihre Regierungserklärung und stellt in dem Zuge ihr Kabinett vor
Lage auf dem Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung bleibt angespannt
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie für Menschen mit Behinderung angespannt. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres waren im Durchschnitt 174.000 Menschen mit Behinderung arbeitslos - und damit sogar noch einmal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Aktion Mensch und das Handelsblatt Research Institute in ihrem Inklusionsbarometer Arbeit berichteten. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung lag damit bundesweit mehr als acht Prozent über dem Vorkrisenniveau.
"Im Jahr 2020, dem ersten der Pandemie, erlitt die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt einen massiven Rückschlag. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung stieg in kürzester Zeit auf den höchsten Stand seit 2016", sagt die Bereichsleiterin Aufklärung der Aktion Mensch, Christina Marx. Diese Situation habe sich bis dato kaum verändert.
Gotham Awards: Maggie Gyllenhaal und "Squid Games" räumen ab
Das Psychodrama "The Lost Daughter" hat bei der Verleihung der Gotham Awards, die an Independent-Filme vergeben werden, vier Preise abgeräumt. Das Regiedebüt der US-Schauspielerin Maggie Gyllenhaal ist eine Verfilmung des gleichnamigen Romans der italienischen Autorin Elena Ferrante. In der Nacht zum Dienstag gewann der Film in der Top-Sparte "Bester Film", für das Drehbuch und die Nachwuchsregie (beides Gyllenhaal) sowie für die beste Hauptdarstellerin Olivia Colman. Die Preise wurden in New York in einer Live-Show verliehen.
Das japanische Drama "Drive My Car", mit dem Ryusuke Hamaguchi eine Kurzgeschichte von Haruki Murakami verfilmte, wurde als bester Internationaler Film geehrt. Der Netflix-Hit "Squid Game", eine brutale, gesellschaftskritische südkoreanische Thrillerserie, gewann in der TV-Sparte als beste neue Serie.
Die seit 1991 verliehenen Gotham Awards gelten als Auftakt der Trophäensaison, die Ende März mit der Oscar-Verleihung endet. Die Auszeichnungen werden von einer Gruppe von Filmschaffenden und Kritikern bestimmt. Zu früheren Preisträgern, die später auch Oscars holten, zählen Filme wie "Moonlight", "Spotlight", "Birdman" und zuletzt "Nomadland".
Es wintert
Mitten in der Nacht das Haus verlassen und feststellen, dass man die falschen Schuhe anhat .... es ist Winter, Schneeregen dröppelt aufs müde Haupt. Zumindest in Berlin. Dabei hieß es doch, heute brächte Tief "Christian" mit viel Wind eine deutliche Milderung!? Nun, beim Ausräumen der feuchtkalten Polarluft fällt zunächst teilweise noch Schneeregen oder Schnee, und zwar je länger, je weiter nach Südosten hin und desto höher im Bergland. Sturmschwerpunkte sind die Küsten und am Nachmittag der Süden und vor allem in den östlichen Mittelgebirgen und vom Bayerischen Wald bis in die Alpen gibt es Schneeverwehungen.
Morgen folgt gleich das nächste Tief, es heißt "Daniel" und bringt der Nordseeküste und den Bergen Sturmböen, auf dem Brocken sogar Orkanböen! Am Donnerstag zieht es weiter ins Baltikum und auf der Rückseite wird erneut feuchtkalte Polarluft angezapft. Dabei zeigt sich aber eine nordwestliche Strömung, in der die Luft über das norwegische Gebirge geführt wird und dahinter absinkt, was sich bis nach Deutschland hinein auswirkt. Von Schleswig-Holstein über Sachsen-Anhalt bis in Teile Berlin/Brandenburgs und Sachsens stellt sich zeitweise ein freundlicher Streifen ein. Im übrigen Land geht es unbeständig und wieder kälter weiter.
Heute also windig bis stürmisch mit sich ausbreitendem Regen, nach Südosten hin und im Bergland zunächst Schneeregen oder Schnee, Milderung auf 1 bis 9 Grad.
Wie Helgoland Müll vermeidet
Alle Anbieter von Heißgetränken zum Mitnehmen auf der Hochseeinsel Helgoland verzichten im Dezember auf Einwegbecher. Vier Wochen lang wurden ausschließlich Mehrwegbecher an Kunden ausgegeben, wie der Helgoland Tourismus-Service mitteilt. Kunden können ihren eigenen Becher mitbringen oder sie erhalten beim Kauf eines Heißgetränks einen Mehrwegbecher, den sie in der Regel gegen Pfand ausleihen können. Zugleich werden fünf Cent pro To-go-Getränk für einen guten Zweck gespendet. "Wir möchten die Organisation Ozeankind e.V. unterstützen, die sich weltweit für Bildung im Bereich Meeresmüll einsetzt", so Projektinitiatorin Rebecca Ballstaedt.
Helgoland hatte im August ein eigenes Mehrwegpfandsystem für Getränke zum Mitnehmen auf den Weg gebracht. Den damaligen Angaben zufolge werden auf der Insel jährlich etwa 25.000 Einwegbecher für Heißgetränke verbraucht. Die Pfandbecher werden mittlerweile gut angenommen, wie der Tourismus-Service mitteilte. Einige Cafés böten schon jetzt ausschließlich Mehrwegbecher für den Außer-Haus-Verkauf an. Mit der Dezember-Aktion soll diese Entwicklung unterstützt werden. Die Pfandbecher sind nach den "Green Anna"-Mehrwegtaschen, die 2015 im Einzelhandel eingeführt wurden, um Einwegtaschen zu reduzieren, bereits die zweite Inselaktion, um langfristig auf Mehrweg umzustellen.
Urteilsverkündung gegen Aung San Suu Kyi verzögert sich
Die Urteilsverkündung im Prozess gegen Myanmars entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi verzögert sich offenbar. Die Entscheidung in dem Verfahren wegen des Vorwurfs des Aufrufs zur Gewalt werde erst am kommenden Montag verkündet, so eine mit dem Fall vertraute Quelle. Eigentlich war erwartet worden, dass das Urteil gegen die Friedensnobelpreisträgerin von 1991 schon an diesem Dienstag fällt. Details zu dem Verfahren vor einem Sondergericht in der Hauptstadt Naypyidaw sind nicht bekannt, Journalisten sind nicht zugelassen.
Suu Kyi war im Februar nach einem Militärputsch abgesetzt und festgenommen worden. Die nun regierende Militärjunta überzog sie mit einer Reihe von Anschuldigungen, insgesamt drohen der 76-Jährigen mehrere Jahrzehnte Haft.
Seine Machtübernahme hatte das Militär mit angeblichem Wahlbetrug bei der Parlamentswahl 2020 begründet, nachdem Suu Kyis Partei einen klaren Sieg errungen hatte. Bei Protesten gegen das Militär wurden seit Februar mehr als 1200 Menschen getötet und mehr als 10.000 festgenommen.