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Das Projekt "Wrapped Reichstag" war lange umstritten, aber als es schließlich doch vollendet war, ließ es die Welt staunen und lockte Millionen Menschen nach Berlin. Wer dabei war, spricht oft noch heute darüber.Bild 1 von 47 | Foto: imago images/Rolf Kremming
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Mehr als 100.000 Quadratmeter Stoff, ...Bild 2 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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... über 15 Kilometer blaues Seil - die Verhüllung des Berliner Reichstags ...Bild 3 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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... war eines der spektakulärsten Projekte des Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude.Bild 4 von 47 | Foto: dpa
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Am 24. Juni 1995 war der letzte Handgriff getan.Bild 5 von 47 | Foto: © Reinhard Krause / Reuters
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In den folgenden zwei Wochen ließen sich etwa fünf Millionen Menschen von dem silbern schimmernden, ...Bild 6 von 47 | Foto: Reuters
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... schwerelos wirkenden Koloss auf der Reichstagswiese verzaubern - ein Objekt wie von einem anderen Stern.Bild 7 von 47 | Foto: © Reinhard Krause / Reuters
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Noch heute, 25 Jahre später, haben viele Besucher den Anblick in Erinnerung.Bild 8 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Christo starb kürzlich, am 31. Mai 2020, seine Frau Jeanne-Claude bereits 2009 - ihr "Weltkunstwerk" wird bleiben.Bild 9 von 47 | Foto: Peer Grimm/dpa
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Damals war Rita Süssmuth eine treibende Kraft für das Projekt - das Unterstützung gut gebrauchen konnte, ...Bild 10 von 47 | Foto: dpa
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... denn es gab viele Gegner. Wenn Süssmuth nicht gewählt worden wäre (sie wurde 1988 Bundestagspräsidentin), "hätte das Reichstags-Projekt nicht stattgefunden", war Christo überzeugt.Bild 11 von 47 | Foto: AP
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Süssmuth "war begeistert von den Möglichkeiten, die in diesem Projekt steckten". Damit sollte ein anderes Deutschland präsentiert werden. "Das war nicht das aggressive Deutschland. Es war eine Botschaft von Kunst und Kultur, die in die Welt ausstrahlte."Bild 12 von 47 | Foto: picture alliance / dpa
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Angefangen hatte alles mit einer Ansichtskarte des Reichstags, die Christo 1971 von dem in Deutschland lebenden US-Journalisten Michael S. Cullen bekam.Bild 13 von 47 | Foto: Reuters
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Christo, nach seiner "Verhüllten Küste" in Australien und einem Vorhangprojekt ...Bild 14 von 47 | Foto: AP
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... in den Rocky Mountains ("Valley Curtain", im Bild) bereits ein Weltstar, ...Bild 15 von 47 | Foto: AP
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... war von dem damals wenig genutzten Gebäude an der Westseite der Mauer sofort begeistert. (Bild von 1970)Bild 16 von 47 | Foto: imago/Gerhard Leber
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Wie bei Christo-Projekten üblich, gab es Unverständnis und Widerstand. Ein Argument dagegen war vor allem, der Westen könne angesichts der Teilung ein so symbolträchtiges Gebäude wie den Reichstag nicht einfach "verschwinden" lassen.Bild 17 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Drei Bundestagspräsidenten lehnten ab. Erst mit der Wiedervereinigung 1990 öffnete sich ein neues Fenster.Bild 18 von 47 | Foto: dpa
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"Wir packen den Reichstag ein und nach einigen Wochen den Bundestag aus", sagte der CDU-Abgeordnete Friedbert Pflüger 1991 mit Blick auf den gerade beschlossenen Regierungsumzug von Bonn nach Berlin.Bild 19 von 47 | Foto: © Reinhard Krause / Reuters
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Doch quer durch die Parteien gab es Gegner - allen voran der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (2.v.r.), der vor "Kunstexperimenten" am wichtigsten politischen Bauwerk Deutschlands warnte.Bild 20 von 47 | Foto: © Lutz Schmidt / Reuters
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"So etwas tut man schlicht und einfach nicht", stimmte ihm der SPD-Abgeordnete Eike Ebert zu. 1994 gab es nach einer erhitzten Debatte im Bundestag trotzdem eine klare Mehrheit: 292 zu 223 Stimmen.Bild 21 von 47 | Foto: imago/Jürgen Eis
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90 Berufskletterer und 120 ausgebildete Monteure brauchten sieben Tage ...Bild 22 von 47 | Foto: © Reinhard Krause / Reuters
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... und auch die Abendstunden, ...Bild 23 von 47 | Foto: Associated Press
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... um das eigens hergestellte, aluminiumbeschichtete Gewebe ...Bild 24 von 47 | Foto: Reuters
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... zu verschnüren ...Bild 25 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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... und mit 1000 Tonnen schweren Bodengewichten zu sichern.Bild 26 von 47 | Foto: © Reinhard Krause / Reuters
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Und gleich vom Morgen des 24. Juni an waren die Betrachter von dem "Riesendiamanten" fasziniert.Bild 27 von 47 | Foto: imago stock&people
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14 Tage lang herrschte Ausnahmezustand in Berlin.Bild 28 von 47 | Foto: © Reinhard Krause / Reuters
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Bei strahlendem Sommerwetter verwandelte sich die Wiese vor dem Reichstag ...Bild 29 von 47 | Foto: © Reinhard Krause / Reuters
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... (die dann irgendwann keine Wiese mehr war) in ein riesiges Volksfest - bunt, heiter und friedlich. Manche Menschen ließen sich selber einwickeln, ...Bild 30 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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... Musiker, Jongleure und andere Künstler traten auf.Bild 31 von 47 | Foto: imago stock&people
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Wildfremde Menschen genossen gemeinsam, wie der Silberberg je nach Licht und Tageszeit ...Bild 32 von 47 | Foto: Reuters
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... immer neu und anders aussah.Bild 33 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Ein Hauptstadtgefühl entstand in Berlin.Bild 34 von 47 | Foto: © Fabrizio Bensch / Reuters
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Und das Ausland staunte. Ein solche Heiterkeit habe man den Deutschen gar nicht mehr zugetraut, schrieb die "New York Times".Bild 35 von 47 | Foto: © Michael Urban / Reuters
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Nach zwei Wochen war alles vorbei. Trotz des gigantischen Erfolgs ...Bild 36 von 47 | Foto: Reuters
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... ließen sich Christo und Jeanne-Claude nicht überreden, ihr zeitgebundenes Werk zu verlängern. "Die Vergänglichkeit ist Teil des Projekts, ein besonders wichtiger sogar", erklärte Christo.Bild 37 von 47 | Foto: Associated Press
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Der Stoff wurde wieder abgenommen und kam zu einer Recyclingfirma, ein Teil wurde auch in kleine Stücke geschnitten verteilt. Die Verhüllung wurde übrigens wie alle anderen Projekte von Christo und Jeanne-Claude ...Bild 38 von 47 | Foto: © Fabrizio Bensch / Reuters
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... ausschließlich aus eigenen Mitteln finanziert, durch den Verkauf von Studien, Zeichnungen, Collagen, Modellen und Lithografien. Sie nahmen keinerlei Fördermittel aus öffentlicher oder privater Hand an. Und Eintritt kosteten ihre Kunstwerke auch nicht.Bild 39 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Am Reichstag begann unmittelbar nach der zweiwöchigen Aktion der Umbau - nach den Plänen ...Bild 40 von 47 | Foto: Associated Press
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... des britischen Architekten Norman Foster (l., mit Bundestagspräsident Wolfgang Thierse bei der symbolischen Schlüsselübergabe im April 1999) wurde das Haus in einen zeitgemäßen Parlamentsbau verwandelt.Bild 41 von 47 | Foto: REUTERS
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Vier Jahre nach dem Christo-Projekt trat hier erstmals der Bundestag zusammen.Bild 42 von 47 | Foto: REUTERS
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Und so groß der Widerstand aus der deutschen Politik vorher auch war: Im Oktober 1996 verlieh Bundespräsident Roman Herzog Christo und Jeanne-Claude das Bundesverdienstkreuz für ihr Werk.Bild 43 von 47 | Foto: Associated Press
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Zu dem gesamten Projekt, über die Anfänge bis zum glücklichen Ende, kam 1996 ein Dokumentarfilm der Brüder Wolfram und Jörg Daniel Hissen heraus: "Verhüllter Reichstag 1971-95". Darin sieht man etwa "Willy Brandt in unserem Haus und Atelier in New York im Jahr 1981. Wir diskutierten mit ihm, wie wir das Reichstagsprojekt voranbringen könnten", erzählte Jeanne-Claude 1996 in einem Interview.Bild 44 von 47 | Foto: imago images/BRIGANI-ART
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Außer unzähligen Erinnerungsfotos bleibt vielen Menschen, die den "Wrapped Reichstag" miterlebt haben, auch noch ein Teil des glänzenden Stoffes:Bild 45 von 47 | Foto: AP
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Die kleinen Stoffteilchen, die Christo verteilt hat (beziehungsweise seine unzähligen Helfer und Helferinnen), "haben heute in vielen Wohnungen besonderen Stellenwert", sagt Rita Süssmuth. Die Stoffstücke zu verkaufen ...Bild 46 von 47 | Foto: Wikipedia/joho345/gemeinfrei
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... wäre garantiert ein gutes Geschäft gewesen - aber das war nicht die Idee von Christo und Jeanne-Claude. (abe/dpa)Bild 47 von 47 | Foto: ASSOCIATED PRESS

Christo ließ Berlin glänzenVerhüllter Reichstag zeigte entspanntes Deutschland

24.06.2020, 07:28 Uhr

Die Verhüllung des Berliner Reichstagsgebäudes durch Christo und Jeanne-Claude vor 25 Jahren war wirklich spektakulär. Mehrere Staatsmänner hatten das Projekt abgelehnt; Rita Süssmuth setzte es schließlich durch. Der "Wrapped Reichstag" überzeugte dann viele Zweifler und zeigte: Die Deutschen können auch entspannt sein. Und das Ausland staunte.