Panorama

Internet-Millionär jetzt fünffacher VaterDotcom freut sich über Zwillinge

26.03.2012, 14:49 Uhr

In den USA warten die Staatsanwälte auf seine Auslieferung. Und was macht Kim Dotcom? Er fährt Mercedes, gibt fleißig Geld aus und genießt sein Leben im Hausarrest in Neuseeland. Seit einigen Tagen freut sich der Megaupload-Gründer auch über seine neugeborenen Zwillinge.

Der Internet-Millionär Kim Dotcom ist wieder Vater geworden. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, kamen die Zwillingstöchter in der vergangenen Woche per Kaiserschnitt zur Welt. Der gebürtige Kieler mit dem früheren Namen Kim Schmitz ist damit jetzt Vater von insgesamt fünf Kindern.

Was ist Megaupload?

Bei Megauplaod konnten Nutzer Dateien auf Internet-Server hochladen und für andere bereitstellen. Die Plattform wurde nicht nur für urheberrechtlich geschützte Daten, sondern auch für andere digitale Inhalte genutzt.

 

In dem Internet-Blog "TorrentFreak" schrieb Dotcom "Gestern wurden zwei gesunde Kiwis geboren. Alles gut. Als ich gefragt wurde, ob ich die Plazenta behalten möchte (was für eine verrückte Frage), habe ich 'ja' gesagt: 'Und schickt sie doch bitte dem FBI, damit sie auf Piraten-DNA getestet werden kann.'"

Laut der "New Zealand Herald" bedankte sich Dotcom inzwischen auch bei den Richtern. "Ich möchte ihnen dafür danken, dass ich bei der Geburt anwesend sein konnte. Mona und mir bedeutet das sehr viel."

Nach seiner Festnahme im Januar war er vier Wochen im Gefängnis, ehe er gegen Zahlung einer Kaution unter strengen Auflagen im Februar freigelassen wurde. Neben der Beschlagnahme seines Vermögens sei auch seine Familie ein Grund, weshalb Dotcom ein Interesse daran habe, in Neuseeland zu bleiben, hatte der Richter argumentiert.

In der vergangenen Woche war vom Gericht sogar angeordnet worden, dass Dotcom rund 60.000 neuseeländische Dollar (37.000 Euro) aus seinem Vermögen für den monatlichen Lebensunterhalt zustehen. Außerdem bekommt er seinen Mercedes zurück, wie es in Medienberichten weiter hieß.

Nutzer erhielten falsche Abmahnungen

Die US-Justiz will den Megaupload-Gründer wegen massenhafter Urheberrechtsverletzungen vor Gericht stellen und verlangt seine Auslieferung.Die Anhörung zur Auslieferung ist für den 20. August angesetzt. Bis dahin darf sich Dotcom bei seiner Familie in seinem Haus nördlich von Auckland aufhalten.

Die US-Behörden werfen Dotcom und seinen Mitarbeitern vor, Copyright-Besitzer in großem Stil um ihre Einkünfte gebracht zu haben. Megaupload sei einer der größten Umschlagplätze für illegale Kopien von Musik und Filmen gewesen. Den Rechteinhabern sei eine halbe Milliarde Dollar Schaden entstanden. Dotcom weist die Vorwürfe zurück und wehrt sich gegen die Auslieferung. Bei der Festnahme waren Konten und Wertgegenstände im mehrstelligen Millionenbereich sichergestellt worden.

Unterdessen erhielten ehemalige Nutzer von Megaupload nach US-Medienberichten falsche Abmahnungen einer nicht existierenden Anwaltskanzlei in Deutschland. Darin fordern Unbekannte, 147 Euro an eine Adresse in der Slowakei zu überweisen, um angeblich Ansprüche von Copyright-Inhabern wie der Plattenfirmen Universal, Sony oder EMI abzuwenden.

Quelle: ntv.de, cro/AFP/dpa