Panorama

Benedikt auf 50 CentEinkauf mit Vatikan-Münzen

22.07.2010, 20:10 Uhr

Erstmals seit Einführung des Euro bringt der Vatikan eigene Münzen für den Zahlungsverkehr in Umlauf. Die 50-Cent-Münzen dürfen allerdings nur in vatikanischen Einrichtungen als Wechselgeld herausgegeben werden. Die ersten Euro-Münzen des Vatikan 2002 konnten nur als Sammlerset erworben werden.

papst
Nur für Sammler: Euromünzen zum Pontifikat von Papst Benedikt XVI. (Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Der Vatikan bringt erstmals eigene Euromünzen mit dem Konterfei von Papst Benedikt XVI. in Umlauf. Die Neuerung betreffe jedoch zunächst lediglich 50-Cent-Münzen, die künftig ausschließlich in vatikanischen Einrichtungen wie dem Supermarkt, der Post oder der Tankstelle als Wechselgeld herausgegeben werden dürfen, berichtete die kirchennahe Nachrichtenagentur I-Media.

Bislang konnten Euro-Münzen des Vatikan nur als Sammlerset erworben werden, wobei der Verkaufspreis den reellen Wert wegen der Beliebtheit der Münzen deutlich überstieg. Die ersten Euro-Münzen des Vatikan im Jahr 2002 trugen noch das Bild des damaligen Papstes Johannes Paul II.

Grundlage der Neuerung ist eine Ende Dezember unterzeichnete Vereinbarung zwischen der EU und dem Vatikan, in der dieser verpflichtet wird, „mindestens 51 Prozent“ seiner geprägten Münzen mit ihrem reellen Wert in Umlauf zu bringen. Zugleich darf der Vatikan in diesem Jahr Münzen im Wert von insgesamt 2,3 Millionen Euro prägen, 2009 waren es knapp 1,1 Millionen Euro.

Vatikanstadt prägt seit seiner Gründung im Jahr 1929 eigene Münzen. Parallel zu den ursprünglich 12 Euro-Staaten trat auch der Vatikan im Jahr 2002 indirekt der Eurozone bei. Maßgeblich waren damals Abkommen, die mit Italien geschlossen wurden.