Neuer Rekord in MetropoleNew York erlebt längste mordfreie Zeit

Zwölf Tage ohne Mord - für die Millionenstadt New York ist das ein Rekord. Experten sehen für den Rückgang der Mordrate verschiedene Gründe. Trotzdem warnen sie davor, sich zu früh zu freuen.
New York hat zwölf Tage lang keinen Mord erlebt - laut Polizei die längste Zeit ohne gewaltsame Tode seit 1994. Wie die Polizei mitteilte, endete die Phase am Freitag mit dem Mord an einem 28-Jährigen im Stadtteil Queens. Im vergangenen Jahr betrug der längste Zeitraum ohne verzeichneten Mord zehn Tage.
Mit 328 Morden verzeichnete die Stadt im vergangenen Jahr den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik im Jahr 1963. 1990, auf dem Höhepunkt der Gewaltwelle, wurden insgesamt 2248 Menschen getötet - im Schnitt sechs pro Tag. Danach ging die Schwerstkriminalität spürbar zurück.
Der Rückgang der Mordrate wird zum einen dem früheren Bürgermeister Rudy Giuliani zugeschrieben, der nach seinem Amtsantritt 1994 eine "Null-Toleranz-Politik" ausgerufen hatte. Zum anderen hat auch der Fortschritt in der medizinischen Behandlung von Schusswunden einen Einfluss auf die Mordrate. Im Jahr 2013 rühmte sich die Polizei bereits mit sinkenden Mordzahlen, obwohl die Anzahl an Schießereien deutlich anstieg, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Allerdings warnen Fachleute davor, sich zu früh zu freuen. Eine Prognose für das laufende Jahr abzugeben, wäre noch nicht möglich. "Die Zahlen von Mordfällen sind im Moment noch zu gering", sagte ein Polizeisprecher. Im Januar und Februar dieses Jahres habe es bereits sechs Morde mehr gegeben als im Vorjahr.