Millionen-Betrug beim LottoTipp-Gemeinschaften zocken ab
Mehrere Lotto-Tipp-Gemeinschaften haben mehr als 14,4 Millionen Euro illegal von Girokonten ihrer Kunden abgebucht.
Mehrere Lotto-Tipp-Gemeinschaften haben mehr als 14,4 Millionen Euro illegal von Girokonten ihrer Kunden abgebucht. Wie die "Thüringer Allgemeine" berichtete, sind vor allem Kontoinhaber in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Thüringen betroffen. Allerdings könne die Abbuchung noch rückgängig gemacht werden, wenn die betrogenen Kunden Widerspruch einlegten. Postbank-Sprecher Ralf Palm sagte, dass bei der Postbank jene Konten eingerichtet wurden, auf die das Geld geflossen sei.
Laut "Thüringer Allgemeine" haben fünf bundesweit tätige Lotto-Tippgemeinschaften in der Vorweihnachtszeit insgesamt 370.000 Abbuchungen zu je 39 Euro von Konten jetziger und ehemaliger Mitspieler vorgenommen, ohne dass dafür ein Abbuchungsauftrag erteilt wurde. Die Transaktionen seien nach Informationen von Sparkassen und Verbraucherzentralen von den Anbietern "Tele-Tipp direkt", "Eurovox Telecom", "Phoenix88", "Dialog Tipp-Service und Systeme" sowie "Die Glücksmillion" vorgenommen und auf Konten der Saarbrücker Postbank transferiert worden. Nach den bisherigen Ermittlungen hätten die Tippgemeinschaften die Kontodaten ihrer Kunden ohne deren Genehmigung verwendet, um ihnen eine überteuerte "Travel-Cards" per Lastschrift zu verkaufen.
Postbank-Sprecher Palm bestätigte, dass es rund 370.000 Kontobewegungen gegeben habe, was einer Gesamtsumme von 14,43 Millionen Euro entspreche. Die Konten seien mittlerweile gesperrt und die Postbank habe Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen Betrugsverdachts gestellt. "Jeder, bei dem das Geld unrechtmäßig abgebucht wurde, bekommt es selbstverständlich wieder zurück", sagte Palm.
Allein im Raum Stuttgart gibt es nach Angaben der "Thüringer Allgemeine" 2.000 Geschädigte. Besonders betroffen seien auch Passau, Mainz und die Bodensee-Region. Auch die Staatsanwaltschaft in München ermittelt.
Die staatliche Lotteriegesellschaft Thüringens erklärte, sie habe mit den unberechtigten Abbuchungen nichts zu tun. Die persönlichen Daten der Kunden unterlägen strengsten datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Bei den genannten Firmen handle es sich um so genannte gewerbliche Spielvermittler. "Auf welchem Wege diese an die sensiblen Daten gekommen sind, entzieht sich unserer Kenntnis", sagte Sprecherin Andrea Bühner.