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Berlin & BrandenburgVerband befürchtet wegen Corona Aus für Urlaub mit Pferden

22.03.2021, 06:09 Uhr
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(Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde - heißt es. Aber für Pferdehof-Betreiber ist die Lage derzeit dramatisch. Die Vierbeiner verursachen im Moment nur Kosten.

Potsdam (dpa/bb) - Der Brandenburger Pferdetourismus leidet nach Angaben des Verbandes pro agro erheblich unter dem Lockdown. Maschinen könnten abgestellt werden, Räume abgeschlossen werden, sagte Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes zur Förderung des ländlichen Raumes im Land. "Die Kosten für Futter, Hufschmied und Tierarzt für die Pferde laufen unvermindert weiter", sagte er.

Staatliche Sofortmaßnahmen könnten die hohen laufenden Kosten nicht annähernd kompensieren. Befürchtet wird, dass viele Betriebe, die meist 20, aber auch mehr als 50 Pferde haben, aufgeben müssen. "Ländliche Regionen verlieren damit ihre Anziehungspunkte und veröden", sagte der pro-agro-Geschäftsführer.

Pferde sind in Brandenburg auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Etwa 45 000 Pferde und Ponys werden in etwa 600 Pferdehöfen, Gestüten oder Agrarbetrieben gehalten. Mit dem Reitgeschäft sind rund 12 000 Arbeitsplätze verbunden. Der Umsatz liegt bei 200 Millionen Euro im Jahr.

"Das Saisongeschäft von Ostern bis zu den Herbstferien ist für die Betriebe die Lebensgrundlage", sagte Rückewold. Breche das weg, seien sie akut in ihrer Existenz gefährdet. Laut einer deutschlandweiten Branchen-Befragung sind sich nach pro-agro-Angaben nur 7 Prozent sicher, dass sie die Krise gut überstehen. 19 Prozent hofften es. Sie können möglicherweise Einnahmen aus der Landwirtschaft erzielen und Verluste dadurch auffangen.

"Der ländliche Tourismus ist in Brandenburg ein wichtiger Baustein, um neue Einkommensquellen für den ländlichen Raum zu erschließen", sagte Rückewold. Es müsse gelingen, seine Attraktivität als Lebens- und Wirtschaftsraum zu sichern. Kurz- und mittelfristig sollte ein Förderprogramm aufgelegt werden: "Langfristig sollte es ein System geben mit dem Ereignisse der "höheren Gewalt" - zu der auch Corona zählt - besser abgefangen werden können."

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