Verbandskasten, Warnweste & Co.Laut ADAC: Das muss jeder im Auto haben

Herbst und Winter bedeuten für Autofahrer oft deutlich schlechtere Bedingungen und ein erhöhtes Unfallrisiko. Um im Fall der Fälle vorbereitet zu sein, empfiehlt der ADAC, einige Gegenstände immer dabei zu haben. Wenn bestimmte Dinge fehlen, sind sogar Geldstrafen möglich.
Es ist Oktober, die Tage werden kürzer. Schon bald wird es abends deutlich früher dunkel, nasses Laub oder später auch Schnee und Eis machen die Straßen rutschig. Kurzum: In den kommenden Monaten ist beim Autofahren wieder besondere Vorsicht geboten. Da sich aber nicht alles verhindern lässt, gilt es auch, gut vorbereitet zu sein. Der ADAC rät deshalb dazu, gewisse Dinge immer im Auto zu haben, einige davon schreibt der Gesetzgeber sogar vor.
Diese Gegenstände sind Pflicht im Auto
Verbandskasten
Um im Falle eines Unfalls die Erstversorgung vornehmen zu können, ist es in Deutschland Pflicht, einen Verbandskasten im Auto zu haben. Auch wenn schon einer im Auto liegt, lohnt sich ein prüfender Blick, denn die Kästen können ablaufen. Dann ist beispielsweise die Sterilität der Verbände oder die Klebekraft der Pflaster nicht mehr garantiert. Außerdem gibt es immer mal wieder neue Regelungen, was alles in den Kasten gehört. Seit Neuestem sind etwa zwei medizinische Gesichtsmasken Pflicht. Ein gesetzeskonformer Koffer ist nicht teuer, es gibt ihn etwa bei Lidl schon für sechs Euro.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Fehlt der Verbandskasten im Auto oder ist abgelaufen, droht ein Verwarnungsgeld von zehn Euro.
Warnweste
Auch die Warnweste im Auto ist in Deutschland Pflicht. Gerade bei Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen werden Personen, die sich bei einer Panne außerhalb des Autos aufhalten, mit der Weste deutlich besser wahrgenommen. Pflicht ist zwar nur eine Warnweste, es empfiehlt sich aber, mehrere dabeizuhaben, um im Zweifelsfall alle Insassen damit ausstatten zu können. Auch Warnwesten sind recht günstig zu kriegen, etwa im Vierer-Pack bei Ebay für rund 13 Euro.
Wer keine Warnweste dabei hat, muss mit 15 Euro Verwarnungsgeld rechnen.
Warndreieck
Das Warndreieck trägt ebenfalls dazu bei, im Falle einer Panne besser wahrgenommen zu werden und ist laut Straßenverkehrsordnung zwingend im Auto mitzuführen. Dabei muss es sich auch um ein zugelassenes Warndreieck handeln. Das heißt, es muss rückstrahlend, tragbar, standsicher und so beschaffen sein, dass es bei Gebrauch auf ausreichende Entfernung erkennbar ist. Solche Modelle finden sich etwa bei Amazon schon ab zehn Euro.
Das Warndreieck muss direkt nach dem Liegenbleiben gut sichtbar aufgestellt werden, je nach Geschwindigkeit des Verkehrs ca. 100 bis 150 Meter vor der Gefahrenstelle. Fehlt das Warndreieck im Auto, werden 15 Euro Verwarnungsgeld fällig.
Führerschein und Fahrzeugpapiere
Auch die amtlichen Dokumente müssen immer im Auto sein. Das ist neben dem Führerschein die Zulassungsbescheinigung Teil I, auch Fahrzeugschein genannt. Beides muss im Original vorliegen und auf Nachfrage etwa der Polizei vorgelegt werden. Hat ein Autofahrer Führerschein oder Fahrzeugschein nicht dabei, droht ein Verwarnungsgeld von zehn Euro.
Diese Gegenstände sind keine Pflicht im Auto – aber sinnvoll
"Sei bereit!" ist das Motto der Pfadfinder, darf aber natürlich auch für Autofahrer gelten. In diesem Sinne gibt es einige Gegenstände, die nicht verpflichtend im Auto mitgeführt werden müssen, im Notfall aber Gold wert sein können.
Ersatzreifen
Tatsächlich besteht keine Pflicht, einen Ersatzreifen mit im Auto zu führen. Im Falle einer Reifenpanne kann es zwar sinnvoll sein, ein zum Auto passendes Ersatzrad an Bord zu haben, allerdings machen kaputte Reifen laut ADAC weniger als zehn Prozent aller Pannen aus. Ob es sich dafür lohnt, einen Extra-Reifen dabei zu haben, der Platz frisst und durch sein Gewicht den Kraftstoffverbrauch erhöht, darf zumindest diskutiert werden. Wer das Ersatzrad aber dabeihat, braucht in jedem Fall auch passendes Werkzeug an Bord. Dazu gehört unter anderem ein Wagenheber. Den gibt es etwa von Ultimate Speed bei Lidl. Der ist vergleichsweise leicht und kann selbst zwei Tonnen Gewicht heben.
Um den kaputten Reifen zu lösen und das Ersatzrad montieren zu können, reicht für den Pannenfall in der Regel ein Radkreuz, erhältlich bei Amazon etwa von Brüder Mannesmann für knapp elf Euro.
Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Reifenwechsel gibt es hier: Autoreifen selbst wechseln: So geht's!
Ist der Reifen nicht geplatzt, sondern hat nur ein kleines Loch oder kleine Risse in der Lauffläche, kann auch schon ein Reifendichtspray helfen, die Fahrt fortzusetzen. Ein solches Spray von Nigrin finden Interessierte schon für rund zwölf Euro bei Ebay.
Ist der Reifen abgedichtet, muss er wieder aufgepumpt werden. Hier helfen kleine tragbare Luftkompressoren, am besten akkubetrieben. Einen der Bestseller in dieser Kategorie bei Amazon gibt es dort aktuell zum reduzierten Preis
Wichtig: Auch wenn die Fahrt dank Ersatzreifen oder Reifendichtspray fortgesetzt werden kann, sollte dennoch auf kürzestem Weg die nächste Werkstatt angefahren werden, um den Schaden nachhaltig zu beheben.
Parkscheibe
Eine Parkscheibe mitzuführen, ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, in bestimmten Zonen ist es jedoch Pflicht, sie beim Parken von außen gut sichtbar ins Auto zu legen. Da das bei manuellen Parkscheiben schon mal vergessen wird, gibt es mittlerweile elektronische Varianten, die sich automatisch einstellen, sobald das Auto länger steht. Wichtig ist dabei, dass sie den Vorgaben der StVO entsprechen, wie etwa bei der Needit-Parkscheibe. Die gibt es beispielsweise in der solarbetriebenen Variante für 35 Euro bei Ebay.
Starthilfekabel
Neben einem platten Reifen ist auch eine leere Batterie ein Alptraum für jeden Autofahrer – gerade im Winter. Ob für sich selbst oder um jemand anderen aus der Notsituation zu befreien, ist es sinnvoll, ein Starthilfekabel immer an Bord zu haben. Mittlerweile gibt es auch Sets mit Powerbank, die es erlauben, der Batterie auch ohne die Hilfe eines anderen Autos neues Leben einzuhauchen. Ein solches Set von Ultimate Speed ist bei Lidl zurzeit runtergesetzt für rund 40 Euro zu haben.
Blitzer- und Gefahrenwarner
Für größere Sicherheit können auch Blitzer- und Gefahrenwarner wie der Ooono Co-Driver No2 sorgen. Diese Geräte greifen auf eine große Datenbank gemeldeter Gefahrenstellen zurück und können den Fahrer so in Echtzeit warnen, wenn eine gefährliche Situation vor ihm liegt. Diese Geräte können auch vor Blitzern warnen, das ist in Deutschland aber nicht erlaubt, deshalb lässt sich diese Option separat abschalten. Den Ooono Co-Driver No2 gibt es aktuell bei Ebay inklusive Halterung netzweit am günstigsten.
Kfz-Schutzbrief
Da trotz aller Vorsicht immer etwas passieren kann, sollten Autofahrer sich auch für den Pannenfall absichern. Die Kfz-Versicherung ist in Deutschland ohnehin Pflicht, ein Kfz-Schutzbrief bringt aber zusätzliche Sicherheit. Dabei werden je nach Anbieter zum Beispiel die Kosten für die Reparatur am Pannenort und das Abschleppen zur Werkstatt übernommen, die Kosten für die Rückführung des Autos oder auch eine Unterbringung in einem Hotel, falls nötig. Ein europaweit geltender Kfz-Schutzbrief ist beispielsweise bei der American Express Gold Card automatisch mit dabei. Neukunden können sich aktuell zusätzlich 30.000 Punkte für das Amex-Bonusprogramm Membership Rewards sichern.
Allerdings greifen die Leistungen aus dem Amex-Schutzbrief nur, wenn sich die Panne mindestens 50 Kilometer vom Wohnort entfernt ereignet.
Für wen sich die Amex Gold Card und der aktuelle Neukunden-Bonus lohnt haben wir hier zusammengefasst: Amex Gold Card mit letztem Willkommensbonus des Jahres
Auch diese Gegenstände im Auto können hilfreich sein
Motoröl
Powerbank
Taschenlampe
Schwamm und/oder Lappen
Decke
Abschleppseil/-stange
Sonnenbrille
Eiskratzer
Scheibenenteiser
Wasser
Die perfekte Auto-Ausrüstung?
Wer wirklich alle Tipps in diesem Artikel berücksichtigt, hat vermutlich bald keinen Platz im Auto für andere Dinge. Darüber hinaus ist es auch schlicht nicht möglich, auf wirklich alle Situationen vorbereitet zu sein. Neben den Pflicht-Gegenständen sollten sich Autofahrer also überlegen, welche Utensilien sie für wirklich hilfreich halten und was für eher überflüssig. Außerdem sollte der Zustand der Ausrüstung regelmäßig geprüft und diese bei Bedarf ausgetauscht werden. So oder so gilt: Mit der richtigen Ausrüstung fährst es sich nicht nur sicherer, sondern auch entspannter.


