Schnipp, schnapp, Äste abMit Akku oder ohne? Heckenscheren im Vergleich

Seit Anfang Oktober ist die Nist- und Brutsaison vorbei – Gartenbesitzer dürfen ihre Hecken also wieder in Form bringen. Mit Akku oder Kabel, von Gardena oder Einhell: Welche Heckenschere ist dafür die beste Wahl?
Eine grüne Wand mit Mehrwert: Hecken sind Sichtschutz, Vogelhotel und Gartendekoration zugleich. Damit sie nicht aus der Form geraten, brauchen sie ab und an eine kleine Schönheitskur. Der Herbst bietet sich dafür besonders an – schließlich darf die Hecke dann ohne Rücksicht auf brütende Vögel in Form gebracht werden. Zur Auswahl stehen ganz unterschiedliche Helfer: Ein handliches Modell für präzise Schnitte, eine leistungsstarke Benzinschere für dichte Hecken oder eine kabellose Akku-Variante für maximale Bewegungsfreiheit. Welche Variante passt, hängt von verschiedenen Faktoren ab – Hauptsache, das grüne Schmuckstück bleibt in Form.
Benzin-Heckenscheren: Ideal für dichte Gewächse
Heckenscheren, die mit einem Benzinmotor betrieben werden, sind besonders leistungsstark. Sie eignen sich daher für große Hecken mit dichtem Wuchs und dickeren Ästen. Ebenfalls praktisch: Sie benötigen keinen Stromanschluss und sind somit flexibel einsetzbar. Allerdings sind solche Modelle auch lauter und schwerer als Heckenscheren mit Kabel- oder Akkubetrieb.
Benzinbetriebene Heckenscheren gelten als besonders leistungsstark. Sie kommen selbst mit dichten Hecken und kräftigen Ästen zurecht und machen auch vor größeren Grünflächen nicht halt. Ein weiterer Vorteil: Ohne Kabel sind sie überall einsatzbereit. Aber: Die Motoren bringen nicht nur ordentlich Gewicht, sondern auch Lautstärke mit. Wer also zur Benzinschere greift, sollte Rücksicht nehmen auf Nachbarn, die von der Lautstärke vielleicht nicht so begeistert sind.
Die Scheppach Benzin Heckenschere 1PS besitzt eine 60 Zentimeter lange Messerklinge – ideal für große Hecken und grobe Rückschnitte. Der Führungsgriff lässt sich für eine einfache Handhabung in beide Richtungen drehen und einstellen, sodass jeder Anwender das Gerätegewicht von 6,1 Kilogramm bestmöglich stemmen kann.
Schnittlänge: 60 Zentimeter
Schnittstärke: max. ca. 27 Millimeter
Gewicht: 6,1 Kilogramm
Handhabung: beidseitig drehbarer Führungsgriff, Bügelgriff mit Handschutz, Zwei-Hand-Schutzschalter
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Akku-Heckenschere: Flexibel und leicht
Akku-Heckenscheren punkten mit Bewegungsfreiheit – ganz ohne Kabelsalat und Verlängerungsschnur. Mit einem Gewicht von meist drei bis vier Kilogramm liegen sie angenehm in der Hand und lassen sich auch länger führen, ohne dass die Arme schlappmachen. Für große Grundstücke mit besonders dichtem Bewuchs reicht die Power jedoch nicht immer aus, da sowohl Laufzeit als auch Leistung hinter Benzinmodellen zurückbleiben. Für mittelgroße Hecken, präzise Formschnitte oder Gärten ohne Stromanschluss sind sie dagegen eine praktische und leise Lösung.
Bei Amazon beliebt ist beispielsweise ein Gerät der Marke Einhell aus der Power-X-Change-Reihe. Praktisch ist hier besonders der Schnittgutsammler oberhalb des Schwerts: Beim Stutzen der Heckenoberseite lässt sich damit das Schnittgut direkt abtragen.
Schnittlänge: 60 Zentimeter
Schnittstärke: max. ca. 22 Millimeter
Motor: betrieben mit 18-Volt-Akku, max. 2.400 Schnitte pro Minute
Gewicht: 2,9 Kilogramm (ohne Akku)
Handhabung: drehbarer Führungsgriff, Frontgriff mit Zwei-Hand-Schutzschalter
Die dazugehörigen Akkus gibt es ebenfalls bei Amazon:
Kostentechnisch ist die einzelne Akku-Heckenschere meist etwas preiswerter, gute Modelle gibt es schon für unter 100 Euro. Hinzu kommen jedoch die Preise für Akkus und Ladegeräte. Glücklich ist, wer schon akkubetriebene Gartengeräte oder Werkzeuge von Makita, Gardena, Parkside und Co. besitzt – herstellerintern lassen sich die Akkus nämlich oft in verschiedene Geräte einsetzen. Das erspart die Neuanschaffung.
Nicht nur bei Gartengeräten aus derselben Akku-Familie lässt sich sparen. Sparfüchse werden in unserem täglich aktualisierten Deal-Ticker fündig und schnappen sich die besten Angebote für Technik, Haushalt, Reisen und mehr.
Wann lohnt sich eine Elektro-Heckenschere?
Kabelgebundene Heckenscheren sind die Ausdauerläufer unter den Gartengeräten – solange eine Steckdose in Reichweite ist, arbeiten sie ohne Pause. Das vergleichsweise geringe Gewicht macht sie besonders handlich, auch wenn die Hecke mal länger ausfallen sollte. Der Nachteil liegt auf der Hand: Ohne Stromanschluss läuft nichts, und das Kabel will beim Schneiden stets im Blick behalten werden. Viele Hersteller setzen deshalb auf integrierte Schutzmechanismen, damit das Kabel nicht versehentlich selbst unter die Messer gerät.
So auch die EasyCut 450/50 von Gardena, deren Kabelzugentlastung verhindert, dass das Kabel durch Zug oder ruckartige Bewegungen Schaden nimmt. Der Anschlagschutz am Messerende schützt die Klingen in Boden- oder Wandnähe, sodass die Messer nicht an harten Flächen beschädigt werden. Mit einem Gewicht von 2,76 Kilogramm ist sie recht leicht und lässt sich gut handhaben.
Schnittlänge: 50 Zentimeter
Schnittstärke: max. ca. 18 Millimeter
Motor: max. 450 Watt, max. 3.800 Umdrehungen pro Minute
Gewicht: 2,76 Kilogramm
Handhabung: ergonomisch geformte Griffe
Wann ist das Heckenschneiden erlaubt?
Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) regelt, wann das Schneiden und Roden von Hecken in Deutschland erlaubt ist. Dies dient dem Schutz von Vögeln und anderen Tieren, die in dieser Zeit nisten oder brüten.
Ein starker oder kompletter Rückschnitt von Hecken, Bäumen, Sträuchern und Gehölzen ist nur in der Zeit von Anfang Oktober bis Ende Februar erlaubt.
In der Zeit März bis September ist es verboten, Hecken stark zurückzuschneiden oder zu roden.
Lese-Tipps für Hobbygärtner:
Warum sollten Gartenbesitzer regelmäßig die Hecke schneiden?
Ein regelmäßiger Schnitt hält die Hecke nicht nur in Form, sondern auch gesund. Durch das Kürzen gelangen Licht und Luft besser ins Innere, was Pilzen und Schädlingen vorbeugt. Bleibt der Rückschnitt aus, wuchert das Grün schnell über, beschattet Beete und nimmt Rasenflächen wichtige Nährstoffe. Kurzum: Wer die Schere anlegt, trägt dazu bei, dass die Hecke vital bleibt und zugleich zum Blickfang im Garten wird.
Bei der Wahl des Werkzeugs entscheidet vor allem die Größe: Dichte und hohe Hecken lassen sich am besten mit kraftvollen Benzinmodellen oder kabelgebundenen Scheren bearbeiten. Für kleine bis mittelgroße Hecken reicht in der Regel auch eine handliche Akku-Heckenschere aus.

