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Ursachen für hohen KrankenstandDigitale Krankmeldung und Infektionen treiben Rekordkrankenstand in Deutschland

07.01.2025, 16:16 Uhr
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Der Krankenstand bei Landesbeschäftigten in NRW ist im vergangenen Jahr gesunken. (Symbolfoto) (Foto: Alicia Windzio/dpa)

Neuer Befund zum Rekordkrankenstand in Deutschland: Nicht häufiges Blaumachen ist laut Bundesärztekammer und einer neuen Studie zufolge der Grund, sondern es sind die neue digitale Krankmeldung und verstärkte Infektionen. Ärztepräsident Klaus Reinhardt sagte in Berlin, es komme nach seiner Einschätzung "nicht in großem Stil vor", dass Menschen nur krank spielten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland 2023 durchschnittlich 15,1 Arbeitstage krankgemeldet.

Bei den Fehltagen gab es erstmals von 2021 auf 2022 einen sprunghaften Anstieg - und zwar um fast 40 Prozent, wie die neue Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt. Reinhardt erläuterte, in der Statistik seien die Krankschreibungen mit Einführung der elektronischen Krankschreibung (eAU) 2021 auf einem Schlag in die Höhe gegangen. Sie ersetzt den "gelben Schein" vom Arzt, die Krankschreibung auf Papier.

Heute gebe es eine Erfassung sämtlicher Krankschreibungen zu 100 Prozent, so der Ärztepräsident. "Die hatten wir bis zur Einführung der eAU nicht, weil der Versicherte (...) den Zettel, der an die Krankenkasse ging, häufig gar nicht weggeschickt hat, sondern nur den, der an seinen Arbeitgeber ging."

Laut der DAK-Studie zum deutschen Rekordkrankenstand beträgt der Meldeeffekt – je nach Diagnose – rund 60 Prozent und mehr. Die Erhebung liegt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor. "Ein Drittel der zusätzlichen Fehltage ergibt sich seit 2022 zudem durch verstärkte Erkältungswellen und Corona-Infektionen", so die DAK-Gesundheit weiter.

Das beobachtet auch Reinhardt aktuell in einer Bielefelder Stadtteilpraxis, in der er seit seiner Amtsübernahme bei der Kammer in der Regel nur noch einmal die Woche arbeitet. Von seinem Einsatz in dieser Woche berichtete er: "Da waren richtig viele Menschen."

Quelle: ntv.de, dpa

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