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Finanzsektor in EuropaEZB-Bankenaufseherin Buch fordert gemeinsamen europäischen Bankenmarkt

10.04.2025, 15:22 Uhr
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(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

EZB-Chefbankenaufseherin Claudia Buch hat die Politik aufgefordert, sich stärker für die Schaffung eines gemeinsamen Banken-Marktes in Europa einzusetzen. Grenzüberschreitende Fusionen unter den Instituten seien immer noch recht selten, sagte Buch am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Warschau.

Zudem beträfen weiterhin etwa 75 Prozent der Kredit-Portfolios der Institute die jeweiligen Heimatmärkte, und nur wenige Banken besäßen wirklich europäische Geschäftsmodelle. "Es muss mehr getan werden, um Barrieren für die Integration zu beseitigen, einschließlich solcher, die auf Unterschiede zwischen den nationalen Rechtsvorschriften zurückzuführen sind," forderte sie.

Beim Insolvenzrecht, im Hypothekenmarkt und bei den Strukturen der Unternehmensführung gebe es immer noch viele Unterschiede, sagte Buch. Diese beeinflussten die Bewertung von Vermögenswerten und auch die Fähigkeit der Institute, sich Sicherheiten zu beschaffen. "Es ist das ganze Spektrum an nationaler Gesetzgebung, das hier wichtig ist."

Die Unterschiede zwischen den nationalen Vorschriften seien zudem auch ein Grund für die Komplexität der Bankenregulierung. Zudem könnten nationale Aufsichtsbehörden in manchen Fällen entscheiden, wie manche EU-Regeln anzuwenden seien. "Das führt zu zusätzlicher Komplexität für grenzüberschreitend tätige Banken-Gruppen." Jede weitere Harmonisierung der Vorschriften ist aus Sicht der EZB-Chefbankenaufseherin daher wünschenswert.

Quelle: ntv.de, rts

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