"Dax wichtelt sich durch den Handel"
Die 15.500er Marke hat es dem Dax im Donnerstagshandel angetan. Nahe 15.400 Punkten eröffnet, kämpft er sich im Verlauf wieder nach oben, überquert die 15.500 und liegt kurzzeitig sogar leicht im Plus. Zum Handelsende steht dann aber ein Minus von 0,3 Prozent bei einem Stand von 15.481 Zählern. Eine schwächere Wall Street kann am Nachmittag keinen Schub mehr liefern.
"Einen weiteren Tag wackelte sich der Dax lustlos durch den Handelstag", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Nach oben fehlt der Mut, nach unten die schlechten Nachrichten´", erläutert er. "Vor allem die Handelsspanne wird immer geringer, so dass in den nächsten Tagen mit einem Ausbruch gerechnet werden kann: Zum einen unterstützen die meist besser als erwarteten Unternehmensbilanzen die Kurse, zum anderen ist aber die Sorge wegen fehlender Materialien, Lieferkettenproblemen und steigender Preise groß."
Bei den Einzelwerten im Dax fährt ein Index-Neuling die größten Gewinne ein: Sartorius-Papiere steigen fast vier Prozent. Sie überwinden damit die jüngste Kursschwäche vom Mittwoch, als die Nicht-Anhebung der Jahresziele für Ernüchterung am Markt gesorgt hatte.
Die Verliererliste im Dax führen SAP-Titel an, die knapp drei Prozent einbüßen. Die Papiere hatten im frühen Verlauf noch im Plus gelegen. Ein Händler verweist auf die Telefonkonferenz des Softwarekonzerns. Dort habe sich SAP zurückhaltend zum Lizenzgeschäft geäußert. Belastend wirkten zudem die schlecht aufgenommenen Geschäftszahlen von IBM. Unter anderem hat sich das Cloud-Geschäft schwächer als erwartet entwickelt.
Randstad mit größtem Kurssprung des Jahres
Ein überraschend großer Gewinnsprung beschert Randstad das stärkste Kursplus des Jahres. Die Aktien des Personaldienstleisters steigen in Amsterdam um fast fünf Prozent. Das Unternehmen sei weiterhin fest auf Erholungskurs, schreibt Analyst Michael Field vom Research-Haus Morningstar. Da kleinere, finanzschwächere Konkurrenten durch die Coronavirus-Krise verschwunden seien, verbessere sich die Position von Randstad zusätzlich. Das Unternehmen steigerte den operativen Quartalsgewinn um 50 Prozent auf 298 Millionen Euro.
Apple ist einsame Spitze, aber Tesla holt auf
IBM-Kurs bricht ein
Die Aktien von IBM sacken rund sieben Prozent ab, nachdem der IT-Konzern einen Quartalsumsatz unter Markterwartungen bekanntgegeben hatte. Selbst wenn man die vor der Abspaltung stehende Sparte Kyndryl herausrechnet, seien die Ergebnisse enttäuschend, monierte Analystin Julie Bhusal Sharma vom Research-Haus Morningstar.
Tesla-Rekordserie turnt Anleger an
Tesla hat zum dritten Mal in Folge einen Rekord-Quartalsgewinn verzeichnet und die Erwartungen übertroffen. Probleme in der Lieferkette machen allerdings auch Tesla zu schaffen. Die Aktien ziehen knapp 2,5 Prozent an. Die Papiere notieren um 891 Dollar und damit nur noch knapp 9 Dollar vom Allzeithoch entfernt.
Schwache Firmenbilanzen setzen Wall Street zu
Enttäuschende Geschäftszahlen von Konzernen wie IBM die Wall Street ausgebremst. "Vorsicht ist das Motto des Tages", sagt Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Der Dow Jones fällt zunächst 0,2 Prozent auf 35.528 Punkte, der S&P-500 tritt bei 4534 Zählern auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notiert dagegen 0,3 Prozent fester bei 15.169 Punkten.
Warum Tesla der Konkurrenz davon zieht
Anlage-Barometer: Immobilien schlagen Gold
Wenngleich die Deutschen die aktuelle Lage an den globalen Finanzmärkten nach wie vor als eher unsicher einschätzen - Sorgen um das eigene Vermögen macht sich nur ein geringer Teil der Bevölkerung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts Kantar Emnid im Auftrag von Deutsche Börse Commodities. Insgesamt sehen die Befragten die Situation sogar positiver als vor Ausbruch der Corona-Pandemie.
60 Prozent der Befragten sind laut Anlage-Barometer der Meinung, die aktuelle Situation an den Finanzmärkten sei sehr beziehungsweise eher unsicher - im Jahr 2019 waren es noch 65 Prozent. Während also mit Blick auf die globale Situation immer noch Skepsis herrscht, fühlen sich die Deutschen beim eigenen Vermögen überwiegend sicher: Nur 18 Prozent gaben an, sich sehr um ihr privates Vermögen zu sorgen. Diese Sorge um das eigene Geld sinkt laut Umfrage mit dessen Höhe: Je größer das Haushaltsnettoeinkommen, desto sorgenfreier sind die Bürgerinnen und Bürger.
Kryptobörse wird mit 25 Milliarden bewertet
Die Kryptowährungsbörse FTX hat in einer neuen Finanzierungsrunde weitere Gelder eingesammelt. Investoren wie Blackrock und der Ontario Teachers' Pension Plan haben gut 420 Millionen US-Dollar investiert, wie die Muttergesellschaft FTX Trading mitteilte. Die Börse wird nun mit 25 Milliarden Dollar bewertet, vor drei Monaten waren es noch 18 Milliarden.
Energiewende und ESG als Anleger-Alternative
Zinssenkung drückt türkische Lira auf Rekordtiefs
Eine überraschend deutliche Zinssenkung der türkischen Zentralbank beschleunigt die Talfahrt der Landeswährung Lira. Im Gegenzug steigen Dollar und Euro um jeweils fast drei Prozent und sind mit 9,4782 beziehungsweise 11,0064 Lira so teuer wie nie.
Terminmärkte außer Rand und Band
Die Terminmärkte haben großen Einfluss auf die derzeit explodierenden Energiepreise. Warum ist das so? Woran lässt sich das erkennen? Und wie werden sich die Preise entwickeln? Darüber sprechen die ntv-Moderatoren Raimund Brichta und Etienne Bell in dieser aktuellen Folge von "Brichta und Bell - Wirtschaft einfach und schnell".
Hier greifen Anleger vor dem Wall-Street-Start zu
Quartalsergebnisse über Markterwartungen schieben AT&T an. Die Aktien des Mobilfunkers steigen im vorbörslichen US-Geschäft um 1,4 Prozent. Dank wachsender Kundenzahlen und des Erfolgs seines Streaming-Dienstes HBO Max machte das Unternehmen den Angaben zufolge bei einem Umsatz von 39,9 Milliarden Dollar einen Gewinn von 0,78 Dollar je Aktie.
Erneute Kritiker-Befragung der Tesla-Fabrik in Grünheide
Brandenburg wiederholt die Befragung von Kritikern der Tesla-Fabrik in Grünheide. Die neue Online-Konsultation werde vom 2. bis zum 22. November erfolgen, kündigt das zuständige Landesamt für Umwelt an. Die Behörde begründete die Entscheidung mit einer verfahrensrechtlichen Frage bezüglich der Frist, die zwischen der Bekanntmachung und dem Beginn der Online-Konsultation einzuhalten ist. Erst nach Ende der Konsultation können alle Einwendungen geprüft und beantwortet werden, was Voraussetzung für eine endgültige Baugenehmigung ist. Mit dieser plant der weltgrößte US-Elektroautobauer noch in diesem Jahr und will auch bereits erste Wagen aus der Fabrik im brandenburgischen Grünheide ausliefern. Derzeit arbeitet Tesla an der Fabrik nur auf Basis von vorläufigen Baugenehmigungen.
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Bitcoin steuert auf Rekord zu
Nach einer kurzen Verschnaufpause setzt Bitcoin erneut zum Sprung auf ein Rekordhoch an. Die Cyber-Devise steigt um ein Prozent auf 66.647 Dollar, nachdem sie am Mittwoch mit fast 67.000 Dollar die vorangegangene Bestmarke vom April übertroffen hatte. "Der Risikoappetit scheint nur schwer zu bändigen", sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. "Vor allem Privatanleger haben Angst, die Rally zu verpassen."
Barclays folgt US-Großbanken
Die britische Großbank Barclays hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Vorsteuergewinn verdoppelte sich binnen Jahresfrist auf zwei Milliarden Pfund und lag damit über den Analystenschätzungen von 1,1 Milliarden Pfund. Ein Grund für die Zuwächse war die Auflösung von 622 Millionen Pfund aus Rückstellungen für faule Kredite, wie Barclays mitteilte.
Türkischer Leitzins deutlich gesenkt
Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins stärker gesenkt als erwartet, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan in der vergangenen Woche drei Spitzenbeamte entlassen hatte. Die Zentralbank kappte ihren Leitzins um 200 Basispunkte auf 16,00 Prozent. Ökonomen hatten nach dem Factset-Konsens nur eine Senkung um 100 Punkte erwartet.
In der vergangenen Woche hatte Erdogan die stellvertretenden Zentralbankgouverneure Semih Tumen und Ugur Namik Kucuk sowie das Mitglied des geldpolitischen Ausschusses Abdullah Yavas entlassen. Die Inflationsrate in der Türkei ist mit fast 20 Prozent sehr hoch und steigt tendenziell weiter.
Wall Street schnauft durch
Nach der Rekordjagd zur Wochenmitte deutet sich an der Wall Street leichte Abgaben an. Die Gewinnmitnahmen werden begünstigt durch den bangen Blick gen China, wo das Drama um den strauchelnden Immobilienriesen Evergrande wieder stärker ins Bewusstsein rückt. Der Konzern scheiterte mit dem Verkauf von Unternehmensteilen und verbuchte damit einen herben Rückschlag bei den Bemühungen, dringend benötigte Liquidität zu generieren. Übergeordnet steht die Entwicklung der US-Zinsen im Blick mit Aussagen von Fed-Gouverneur Christopher Wallerg. Das Fed-Mitglied hatte jüngst einen aggressiveren Kurs der US-Notenbank gefordert. Ganz allgemein bricht sich aber auch das Gefühl Bahn, dass der Markt jüngst zu schnell zu hoch gelaufen sein könnte.
Evergrande-Kurs bricht erneut ein
Aktien des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande brechen 11,2 Prozent ein. Der wankende Immobilienriese hat Pläne zum Verkauf eines Mehrheitsanteils an seiner Immobilienverwaltungssparte für umgerechnet 2,6 Milliarden US-Dollar abgesagt - ein erheblicher Rückschlag für die Bemühungen des Unternehmens, seine Liquiditätskrise zu überwinden.
Erwartete Zinssenkung: Türkische Lira gibt nach
Die türkische Lira gibt in der Erwartung nach, dass die Zentralbank des Landes die Zinssätze trotz der hohen Inflation erneut senken wird. Der Dollar notiert aktuell 0,9 Prozent fester bei 9,2971 Lira.
Die Analysten der Unicredit gehen davon aus, dass die türkische Zentralbank ihren Leitzins um 100 Basispunkte auf 17 Prozent senken wird, nachdem sie im vergangenen Monat unerwartet den Zins in gleicher Höhe gesenkt und sich damit dem Druck von Präsident Recep Tayyip Erdogan gebeugt hatte. "Wir halten an unserer Prognose fest, dass der Leitzins bis Ende des Jahres bei 15 Prozent liegen wird, obwohl das Tempo und der Umfang des Lockerungszyklus weiterhin von der Entwicklung der türkischen Lira abhängt", so Unicredit.
Nach der Zinsentscheidung könnte der Dollar das jüngste Allzeithoch von 9,37 Lira wieder erreichen, bevor es in Richtung 9,50 Lira und darüber geht, so die Analysten.
Qantas fliegt Vorkrisen-Niveau entgegen
Die australische Fluglinie Qantas wird nach den Worten von Konzernchef Alan Joyce bei Inlandsflügen Anfang 2022 das Vor-Pandemie-Niveau erreichen. "Wie es aussieht, werden bis Weihnachten alle Bundesstaaten außer Westaustralien wieder offen sein, und Westaustralien wird hoffentlich zu Beginn des neuen Jahres, also spätestens im Februar, für Inlandsflüge geöffnet", sagte Joyce auf einer vom Reiseveranstalter Flight Centre ausgerichteten Branchenkonferenz. Derzeit bietet Qantas nur noch einen täglichen Flug von Sydney nach Melbourne an, während es vor der Pandemie 55 waren. Auch bei internationalen Flügen nimmt das Geschäft wieder Fahrt auf: Die Strecken von Sydney nach London und Los Angeles sollen ab dem 1. November wieder bedient werden, nachdem New South Wales die Quarantänepflicht für vollständig geimpfte Staatsbürger und Personen mit ständigem Wohnsitz aufhob.
Das sind die wertvollsten Marken der Welt
Nachfrage bei ABB ausgebremst
Weniger Freude als erhofft machen die Zahlen vom Schweizer Industriekonzern ABB (-3,6%) zum dritten Quartal. Aufgrund der Lieferkettenprobleme und dadurch entstehenden Verzögerungen bei der Auslieferung kann der Konzern sein Wachstumsziel nicht halten. ABB sieht nun nur noch ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes bei 6 bis 8 Prozent nach bisher nahezu 10 Prozent. Dabei sehe es auf der Nachfrageseite ungebremst gut aus, kommentiert ein Händler: Eine starke Nachfrage trieb den Auftragseingang um 29 Prozent nach oben. Vor allem habe die Gewinnmarge deutlich um 310 Basispunkte ausgeweitet werden können auf 15,1 Prozent.
Tesla fährt nächsten Rekord-Quartalsgewinn ein
"Lieferando"-Mutter auf Talfahrt
Der Ausblick von Just Eat Takeaway kommt bei Anlegern nicht gut an. Die Aktien der "Lieferando"-Mutter fallen in Amsterdam um gut sechs Prozent. Er habe gehofft, dass der Essenslieferant bei seiner aktuellen Investoren-Konferenz Zukäufe in den USA ankündigt, schreibt Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies.
"Energiepreise werden steigen und gefährden Wirtschaft"
Delisting-Prämie: Kurs von Immobilienkonzern auf Höhenflug
Wer noch TLG-Aktien im Depot sein eigen nennt und auf eine Delisting-Prämie gesetzt hat, kann sich freuen. Aroundtown plant ein Delistingangebot für TLG und bietet den TLG-Aktionären 31,67 Euro je Aktie nach einem Schlusskurs am Mittwoch bei 27,50 Euro. TLG notieren 15,1 Prozent fester bei 31,65 Euro.
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"Das vierte Quartal wird sicher sehr schwierig"
Ölpreise halten Niveau mehrjähriger Höchststände
Die Ölpreise halten ihr hohes Niveau. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 85,59 Dollar. Das sind 23 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt 9 Cent auf 83,33 Dollar.
Die Ölpreise haben den starken Anstieg vom Vortag, als die Notierungen zeitweise etwa zwei Dollar nach oben sprangen, vorerst nicht weiter fortgesetzt. Auslöser für den Preissprung war ein von der US-Regierung am Mittwoch gemeldeter Rückgang der Ölreserven.
Brent Rohöl
In der vergangenen Woche waren die Lagerbestände an Rohöl in der größten Volkswirtschaft der Welt laut offiziellen Regierungsdaten um 0,4 Millionen Barrel auf 426,5 Millionen Barrel gesunken. Der Markt wurde von der Entwicklung überrascht, weil zuvor der Interessenverband American Petroleum Institute (API) einen starken Zuwachs der Lagerbestände verzeichnet hatte.
Zeitweise sprang der US-Ölpreis am Mittwochabend auf 84,25 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit sieben Jahren. Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee erreichte in der vergangenen Nacht bei 86,10 Dollar den höchsten Stand seit vier Jahren. Zuletzt hatten die Ölpreise angetrieben durch Angebotssorgen mehrfach mehrjährige Höchststände erreicht.
Dax zieht es seitwärts, aber nach unten
Der Dax bliebt auch zum Start in den Donnerstagshandel auf Seitwärtskurs: Nachdem der deutsche Börsenleitindex zur Wochenmitte lediglich sieben Punkte nach oben bewegt und mit 15.523 Zählern geschlossen hatte, notiert er nun zunächst etwas schwächer, verliert 0,5 Prozent auf 15.541 Punkte. "Die Marke von 15.500 Punkten bleibt im Blick der Anleger", kommentiert ntv-Börsenkorrrespondentin Katja Dofel.
Der Handel am deutschen Aktienmarkt wird Marktteilnehmern zufolge klar dominiert von der Berichtssaison. Interessant dürfen die Zahlen von Tesla und ihre Wirkung auf die deutschen Autowerte sein. "Die Werte stehen zunächst etwas unter Abgabedruck", sagt Dofel. "Tesla hat die Analystenschätzungen zwar übertroffen, die Aktie ist aber bereits im Vorfeld sehr gut gelaufen und die Erwartungen sind allgemein sehr anspruchsvoll", erläutert sie. In den Fokus rücken auch SAP. Index-relevant dürften zudem die Aussagen von Fed-Gouverneur Christopher Waller am Nachmittag sein. Das stimmberechtigte Offenmarktausschuss-Mitglied hatte jüngst einen aggressiveren Kurs der US-Notenbank gefordert. Dazu werden Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Philadelphia-Fed-Index für Oktober veröffentlicht.
Etwas Sorgen macht dazu weiter der Blick auf China. Dort fürchtet man einen Dominoeffekt durch den überschuldeten Baukonzern Evergrande. Dessen Aktien brechen über zehn Prozent ein. Der Bausektor trägt in China deutlich stärker als in anderen Volkswirtschaften zum BIP bei. Ein Rückgang der Bautätigkeit werde auch das BIP-Wachstum unter Erwartung und die Nachfrage nach Rohstoffen drücken und die Weltwirtschaft belasten, so die Befürchtung.
Hier suchen Anleger vorbörslich das Weite
Ein negativer Analystenkommentar drückt Continental ans Dax-Ende. Die Aktien des Autozulieferers fallen im Frankfurter Frühhandel um gut ein Prozent auf 96,63 Euro. Die Experten der britischen Bank Barclays haben ihr Kursziel auf 95 von 125 Euro gesenkt.
Nickelpreis in China auf Rekordhoch
Drohende Angebotsausfälle treiben den Preis für Nickel in China auf ein Rekordhoch. Der Terminkontrakt steigt in Schanghai um acht Prozent auf 161.600 Yuan (25.267 Dollar) je Tonne.
An der Londoner Börse LME ist das zur Stahlherstellung benötigte Metall mit 21.425 Dollar so teuer wie zuletzt vor siebeneinhalb Jahren. Dem indonesischen Branchenverband zufolge beeinträchtigt widriges Wetter die Förderung in diesem wichtigen Exportland.
Anleger kämpfen sich durch den Zahlenregen
Zur nächsten Runde der Bilanzsaison wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Ihre Aufmerksamkeit richten Börsianer vor allem auf die Quartalsergebnisse aus den USA.
Dort öffnen unter anderem der Telekom-Konzern AT&T und der Chip-Hersteller Intel ihre Bücher. Diesseits des Atlantik stehen die Zahlen des Konsumgüter- und Lebensmittelkonzerns Unilever und der Modefirma Hermes. Ersterer muss sich an den überraschend starken Zahlen des Rivalen Nestle messen lassen. Bei Letzterem interessieren sich Investoren dafür, ob das Asien-Geschäft ähnlich wie beim Konkurrenten Gucci durch die Coronavirus-Pandemie in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Bei den Konjunkturdaten steht unter anderem der Index für das europäische Verbrauchervertrauen auf dem Terminplan. Experten erwarten für Oktober eine Verschlechterung auf minus fünf Punkte von minus vier Zählern. Beim Konjunkturbarometer der Federal Reserve Bank von Philadelphia sagen Analysten einen Rückgang auf 25 Punkte von 30,7 Zählern voraus.
Dudenhöffer: "Kaum zu glauben: Tesla strotzt vor Kraft und Grünheide ist nicht mal angelaufen"
Die Tesla-Zahlen gilt es immer noch zu verdauen! Trotz Lieferproblemen und der globalen Chipkrise hat der amerikanische E-Auto-Pionier Tesla im dritten Quartal so viel verdient wie noch nie zuvor in einem Vierteljahr. Auch beim Umsatz gibt es einen Rekord zu vermelden.
"Kaum zu glauben", kommentiert das Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber ntv.de. "Das dritte Quartal wird wegen der Chipkrise für viele ein Kanossa-Gang. VW-Konzern: minus 25 Prozent bei den Verkäufen! Mercedes: minus 28 Prozent ... und Tesla? Tesla strotzt vor Kraft - trotz allgemeiner Halbleiterkrise."
Und auch sonst läuft es für Tesla: Die CO2-Zertifikate und Gutschriften sind für "Tesla Peanuts geworden". Sie machen laut Dudenhöffer gerade noch 2 Prozent vom Umsatz und 14 Prozent vom Gewinn aus.
Umgerechnet auf die verkauften Fahrzeuge macht Tesla im 3. Quartal 8300 US-Dollar Gewinn pro Fahrzeug. "Tesla strotzt vor Kraft und Grünheide ist noch nicht mal angelaufen", so der Autoexperte. "Tesla scheint nicht aufzuhalten zu sein und setzt BMW und Mercedes unter großen Druck. Mal sehen, wie die Q3-Ergebnisse von Mercedes und BMW aussehen. Ich denke nach dem Volumeneinbruch im dritten Quartal dürfte Mercedes-Benz schlechter als Tesla rauskommen. Das wäre eine Zeitenwende."
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Immofinanz mit Dividendenabschlag gehandelt
Die Aktien von Immofinanz werden an diesem Donnerstag mit einem Dividendenabschlag von 0,75 Euro gehandelt. Im Vergleich zum Vortagesschluss von 20,80 Euro bedeutet dies ein Minus von 3,6 Prozent.
Kräftiges Umsatzplus bei Pernod Ricard
Als "ordentlich" werden die Umsatzzahlen von Pernod Ricard im Handel bezeichnet. Durch Basiseffekte sei es im ersten fiskalischen Quartal zu einem deutlichen Umsatzanstieg gekommen. Das organische Wachstum lag bei 20 Prozent, bei den Kernmarken sogar bei 24 Prozent. Dies dürfte die Aktien heute treiben.
Die Nachfrage habe in allen Regionen angezogen. Gedrückt bleibt aber weiter der Absatz mit Reisemitbringseln. Im Ausblick zeigt sich der Spirituosenhersteller positiv, rechnet aber nicht mit einer Wiederholung der starken Zuwachsraten des ersten Quartals.
Software AG: Umsatz in Digitalsparte wächst kräftig
Die Software AG hat im dritten Quartal den Umsatz mit den eigenen Produkten klar steigern können und den operativen Gewinn nahezu stabil gehalten. Der Konzernumsatz inklusive Service-Dienstleistungen kletterte insgesamt um 7 Prozent auf 198 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen mitteilt.
Die wichtige Sparte Digital Business mit Software zur Integration von IT-Systemen konnte darunter um 10 Prozent auf 113,6 Millionen Euro zulegen. Weil aber wie bereits bekannt die Auftragseingänge in der Sparte nicht so stark ausgefallen waren wie erwartet, hatte das Unternehmen zu Wochenanfang seine Prognose für den erklärten Wachstumsbereich senken müssen, was die Aktie stark abrutschen ließ.
Im Wachstum der Digitalsparte zeige sich, dass die Umstellung auf Abo-Verträge und damit auf besser planbare Umsätze greife, sagte Konzernchef Sanjay Brahmawar.
Novartis soll mehr Impfdosen für Biontech abfüllen
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will sich weiter an der Produktion des Covid-Impfstoffs von Pfizer-Biontech beteiligen. Gemäß einer Vorvereinbarung peilen die Basler an, im kommenden Jahr am Standort Ljubljana in Slowenien mindestens 24 Millionen Dosen in Fläschchen abzufüllen und dann an Biontech zurückzuschicken.
Die Einzelheiten will Novartis bekannt geben, wenn die Vereinbarung abgeschlossen ist. Im laufenden Jahr füllt das Unternehmen am Standort Stein in der Schweiz über 50 Millionen Dosen ab.
Lkw-Bauer Volvo verdient mehr trotz Halbleitermangel
Das ist mal eine erfreuliche Nachricht mitten in der Chipkrise: Der schwedische Lkw-Bauer Volvo konnte im dritten Quartal Halbleitermangel, Lieferengpässen und steigenden Kosten trotzen. Der Umsatz stieg um elf Prozent auf 85,3 Milliarden Kronen (8,5 Milliarden Euro).
Das bereinigte operative Ergebnis legte auf 9,4 (Vorjahr: 7,2) Milliarden Kronen zu. "Im dritten Quartal 2021 war die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen der Volvo Group in den meisten Märkten der Welt gut", erklärte Konzernchef Martin Lundstedt.
Netzwerkausrüster Adva kämpft mit Chip-Engpässen
Es hat was von täglich grüßt as Murmeltier. Die Wirtschaft steht auf dem Schlauch, weil Halbleiter aus China fehlen. Auch der bayerische Netzwerkausrüster Adva kämpft mit Lieferengpässen. Das Betriebsergebnis lag im dritten Quartal mit 13,0 Millionen Euro um zehn Prozent unter dem Wert aus dem zweiten Quartal, wie Adva mitteilt.
Ein Grund dafür seien gestiegene Beschaffungskosten wegen der Chip-Krise, erklärte das vor der Übernahme durch den US-Glasfaserspezialisten Adtran stehende Unternehmen. Der Umsatz erhöhte sich im Quartalsvergleich um 1,6 Prozent auf 151,8 Millionen Euro. "Die Halbleiterkrise wird länger dauern, als wir ursprünglich angenommen haben", sagte Finanzvorstand Uli Dopfer. Dennoch bleibe er bei der Prognose eines Umsatzes von 580 bis 610 Millionen Euro und einer bereinigten Marge von 7,0 bis 10,0 Prozent vom Umsatz. Im dritten Quartal lag die Marge bei 8,6 Prozent.
Interne Papiere: VW-Chef Diess will nur noch zwei Verbrenner-Baureihen
Laut "Business Insider" steht in der kompletten Kernmarke VW Pkw ein kolossaler Kraftakt an: Statt drei soll das Hauptlabel des Konzerns nur noch zwei Baureihen für Verbrenner haben, dafür eine zusätzliche Elektro-Linie. Das sollen interne Unterlagen aus der Hauptmarke VW Pkw belegen, die die Plattform einsehen konnte.
Hintergrund der weitreichenden Neuerungen ist das Drängen von VW-Vorstandschef Herbert Diess auf mehr Tempo und höhere Effektivität im weltweit immer härteren Wettbewerb, etwa gegen den US-Rivalen Tesla.
Der Volkswagen-Chef geht mit seiner Führungsmannschaft in den letzten Wochen hart ins Gericht und trimmt seinen Konzern deutlich auf Effizienz. Mit seinem harten Kurs soll er sich den Namen "Herbert Fies" eingefangen haben.
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"Rise with SAP": Kerngeschäft verlagert sich schneller in die Cloud
Der Softwareriese SAP hat das Tempo bei der Verlagerung seines Kerngeschäfts in die Cloud erhöht. Die für die kommenden zwölf Monate vertraglich zugesicherten Clouderlöse mit dem Flaggschiffprodukt S/4Hana Cloud seien im dritten Quartal um währungsbereinigt 58 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro gestiegen, wie der Walldorfer Dax-Konzern mitteilt.
Er rechne mit einer weiteren Beschleunigung, sagte Finanzchef Luka Mucic zu Journalisten. SAP nimmt die Kunden bei dem lange zögerlichen Wechsel inzwischen stärker an die Hand und hat das Rundum-Angebot "Rise with SAP" eingeführt. Ziel ist es, dass Firmen auch Kernprozesse wie die Unternehmensplanung (ERP) über die Datenwolke auf externen Rechnern laufen lassen. Laut dem Dax-Konzern hat sich "Rise with SAP" zu einem Wachstumsmotor entwickelt. Die Zahl der S/4Hana-Kunden kletterte im dritten Quartal um 16 Prozent auf inzwischen mehr als 17.500. Davon seien rund 4000 Cloud-Kunden, sagte Mucic. Dieser Anteil werde weiter zulegen. SAP bestätigte die am 12. Oktober veröffentlichten Quartalszahlen wie auch den an diesem Tag bereits zum dritten Mal in diesem Jahr angehobenen Ausblick
Minus 10 Prozent: Asien-Anleger haben Evergrande im Visier
Die Aktienmärkte in Asien zeigen sich grötenteils mit moderaten Abschlägen. Von der Wall Street kamen freundliche Vorgaben. Der Dow-Jones-Index hatte ein neues Rekordhoch markiert, allerdings hinkte der technologielastige Nasdaq hinterher.
In Hongkong gibt der Hang-Seng-Index 0,3 Prozent nach. Die Blicke richten sich hier vor allem auf die Aktie des hochverschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande. Die Titel knicken um 10,8 Prozent ein. Der wankende Immobilienriese hat Pläne zum Verkauf eines Mehrheitsanteils an seiner Immobilienverwaltungssparte für umgerechnet 2,6 Milliarden US-Dollar abgesagt - ein erheblicher Rückschlag für die Bemühungen des Unternehmens, seine Liquiditätskrise zu überwinden.
Auf dem chinesischen Festland rückt der Schanghai-Composite hingegen um 0,5 Prozent vor. Trotz des Trubels um Evergrande können Immobilienwerte etwas zulegen. Gestützt werde der Sektor von verbalen Zusicherungen von Regierungsvertretern und der Lockerung von Vorschriften für Wohnungsbaukredite bei einigen Banken, heißt es von Analysten von IG. Seazen Holdings steigen um 6,2 Prozent und Poly Real Estate um 4,1 Prozent.
An der Börse in Tokio gibt der Nikkei-Index 1,1 Prozent nach auf 28.948 Punkte, belastet von Elektronikwerten. Gedrückt wird die Stimmung von anhaltenden Sorgen über steigende Zinsen und Problemen in der Lieferkette. Lasertec geben 5,7 Prozent nach, Tokyo Electron verlieren 4,1 Prozent.
Der Kospi in Südkorea notiert 0,1 Prozent leichter. Im Blick steht hier die anlaufende Berichtssaison. Die Aktie des Internetkonzern Naver gibt 0,5 Prozent nach, nachdem das Unternehmen solide, aber unter den Erwartungen liegende Geschäftszahlen vorgelegt hat.
Hier der übliche Blick zurück an die Wall Street:
Das wird heute wichtig für den Dax
Zahlen, Zahlen, Zahlen: Die Berichtssaison hat den Aktienmarkt voll im Griff. Von gestern sind noch die nachbörslich gemeldeten Quartalsbilanzen unter anderem von Tesla zu verarbeiten. Und vor Handelsstart des Dax geht es dann schon weiter mit einem Zahlenregen aus Europa. Aus der ersten deutschen Börsenliga berichten heute Daimler und SAP über das dritte Quartal.
Dazu gibt es auch einige Daten, die über den Zustand der Konjunktur Aufschluss geben sollen, etwa der Philly-Fed-Index zur Stimmung in der US-Industrie und das europäische Verbrauchervertrauen.
Daneben werden die Börsianer heute natürlich weiter wild über die Nachfolge von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann spekulieren und darüber, welche Folgen das für die europäische Geldpolitik und die Kontrolle der sprunghaft angestiegene Inflation hat. Die bisher ausgefallene Reaktion des Eurokurses zeigt, dass der Devisenmarkt bisher mit gar keinen Folgen rechnet.