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China-Daten belastenKleines Plus in Asien

11.03.2010, 13:31 Uhr
imageGerhard Heinrich, Emfis

Gute Vorgaben und Wirtschaftsdaten von der Wall Street sowie die allgemein kauffreudige Stimmung unter den Anlegern haben den meisten asiatischen Börsen wieder leichte Zuwächse beschert.

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(Foto: dpa)

Gute Vorgaben und Wirtschaftsdaten von der Wall Street sowie die allgemein kauffreudige Stimmung unter den Anlegern haben den meisten asiatischen Börsen wieder leichte Zuwächse beschert. Störfeuer kam allerdings aus China, wo die Verbraucherpreise im Februar um 2,7 Prozent - und damit überraschend stark - gestiegen sind.

In Japan stieg der Nikkei 225 um 1,0 Prozent auf 10.665 Punkte, und schloss damit auf einem neuen 7-Wochen-Hoch. Der breitere Topix gewann 0,9 Prozent auf 930 Zähler hinzu. Der Markt profitierte unter anderem von dem gegenüber dem Dollar wieder etwas niedrigeren Yen und von dem Rückgang der Großhandels-Lagerbestände in den USA. Das Handelsvolumen blieb dünn. Im Elektroniksektor verbesserten sich Sony um 1,9 Prozent und Canon um 0,9 Prozent. Hitachi legten 2,6 Prozent zu, nachdem der Konzern gemeldet hatte, keinen weiteren Bedarf für eine Kapitalerhöhung zu sehen. Unter den Autowerten stiegen Honda um 0,8 Prozent und Nissan um 1,4 Prozent. Starke Aufschläge gab es bei den Aktien der Konsumkreditanbieter. Hier verbesserten sich Promise nach einem positiven Kommentar der Investmentbank Nomura um 2,8 Prozent; die Aktie des Konkurrenten Acom sprang um 7,6 Prozent nach oben. Unter den Banken verteuerten sich Mizuho um 1,1 Prozent und Mitsubishi UFJ um 0,9 Prozent. Dagegen knickten Shinsei Bank um 3,9 Prozent ein. Pressemeldungen zufolge bereitet sich das Institut derzeit auf eine Kapitalerhöhung um rund 830 Millionen Dollar vor.

In Seoul drehte der Kospi nach einer anfänglich freundlichen Entwicklung nach unten, und gab damit erstmals in fünf Handelstagen ab. Koreas Leitindex verlor 0,34 Prozent auf 1657 Punkte. Dazu beigetragen hatte insbesondere das Auslaufen zahlreicher Futures und Optionen, aber auch die neuen Inflationsdaten Chinas, wo die Verbraucherpreise stärker als erwartet gestiegen waren. Die Entscheidung der koreanischen Notenbank, den Leitzins weiterhin unverändert zu lassen, hatte auf das Geschehen dagegen nur wenig Einfluss. Verkauft wurde unter anderem die Aktie von Posco, die 0,9 Prozent abgab, obwohl der Stahlriese zuvor Preiserhöhungen angekündigt hatte. Unter den übrigen Marktschwergewichten verloren Samsung Electronics 0,8 Prozent; Hyundai Motor knickten um 2,2 Prozent und Kia Motors um 1,8 Prozent ein. Dagegen konnten sich Korean Air Lines um 1,1 Prozent und Asiana Airlines um 1,9 Prozent verbessern, obwohl die koreanische Regulierungsbehörde zuvor Strafzahlungen über die beiden Fluggesellschaften wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens verhängt hatte. Gesucht waren außerdem Hynix, die um 2,7 Prozent stiegen. Der Halbleiterkonzern hatte angekündigt, wegen der starken Nachfrage seine Produktionskapazitäten ausweiten zu wollen. Daneben stieg die als defensiv geltende Aktie des Versorgers Kepco um 0,3 Prozent.

In Hongkong konnte sich der Hang Seng Index gerade noch im Plus halten. Auch hier wurden die chinesischen Inflationsdaten zur Belastung, die den Markt aber nur teilweise beeinträchtigten. Hongkongs Leitindex gewann schlussendlich 0,09 Prozent auf 21.228 Punkte hinzu, und stieg damit den fünften Handelstag in Folge. Weiterhin robust entwickelten sich die Aktien von Cathay Pacific Airways und CITIC Pacific, die nach den gestern vorgelegten Zahlenwerken um 1,8 Prozent und 4,3 Prozent anzogen. Daneben verbesserten sich Swire Pacific um 1,1 Prozent, nachdem der Mischkonzern seinen Gewinn in 2009 um 62 Prozent steigern konnte. Im restlichen Immobiliensektor verbesserte sich Sun Hung Kai vor Zahlen um 0,1 Prozent. New World Development dagegen gaben 1,1 Prozent und China Overseas Land 0,5 Prozent ab. Sichtlich schwächer zeigten sich auch die Bankenwerte. Hier gingen Bank of China um 1,5 Prozent nach unten, nachdem das Institut eine weitere Kapitalerhöhung angekündigt hatte. ICBC verbilligten sich um 1,4 Prozent; China Construction Bank verloren 0,5 Prozent.

In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,08 Prozent auf 3051 Punkte. Taiwans TAIEX verlor dagegen 0,4 Prozent auf 7750 Zähler. In Indien verbesserte sich der Sensex um 0,41 Prozent auf 17.168 Stellen. Thailands SET legte 0,71 Prozent auf 726 Punkte zu.