Poker um Tele AtlasTomTom behält Angebot bei
Der niederländische Navigationsgeräte-Anbieter TomTom sieht trotz der jüngsten Schwäche an den Finanzmärkten keinen Anlass, sein Angebot für Tele Atlas zu verringern. "Wir haben den Tele-Atlas-Aktionären einen Vorschlag über 30 Euro je Aktie gemacht. Dabei bleiben wir", erklärte TomTom-Chef Goddjin in einem Zeitungsinterview.
Der niederländische Navigationsgeräte-Anbieter TomTom sieht trotz der jüngsten Schwäche an den Finanzmärkten keinen Anlass, sein Angebot für Tele Atlas zu verringern. "Wir haben den Tele-Atlas-Aktionären einen Vorschlag über 30 Euro je Aktie gemacht. Dabei bleiben wir", erklärte TomTom-Chef Harold Goddjin gegenüber "Euro am Sonntag".
Das Angebot bewertet den niederländischen Anbieter von digitalen Karten damit insgesamt mit 2,9 Milliarden Euro. Derzeit prüft die EU-Kommission TomToms Übernahmepläne. Eine Entscheidung wird für den 21. Mai erwartet. Goddjin zeigte sich jedoch zuversichtlich: "Wir sind hoffnungsfroh, dass wir grünes Licht aus Brüssel kriegen."
Unterdessen will der Konzern das Geschäft mit der Automobilindustrie massiv ausbauen. "Wir entwickeln da eigene Lösungen", sagte Goddjin der Wirtschaftszeitung. Derzeit liefert TomTom bereits eine portable Navigationslösung für den Toyota Yaris. Künftig will das Unternehmen auch fest ins Fahrzeugcockpit installierte Lösungen entwickeln. Man ziele dabei nicht auf das Premiumsegment, sondern auf den Massenmarkt. Er hoffe auf einen "ersten Vertragsabschluss noch im laufenden Jahr", erklärte Goddjin.
HD-Traffic in der Vorbereitung
Ein eigenes Handy mit GPS-Funktion zur Navigation plant der Konzern Goddjin zufolge indes nicht. "Das ist nicht realistisch." Damit wählt TomTom einen anderen Weg als führende Wettbewerber. Erst unlängst hatte etwa TomToms US-Wettbewerber Garmin ein entsprechendes Gerät namens Nüviphone angekündigt.
Zudem bereitet das Unternehmen den deutschen Marktstart für seinen neuen Verkehrsservice namens HD-Traffic vor. Es soll mithilfe anonymisierter Mobilfunkdaten deutlich aktuellere Stauwarnungen bringen als bisher. In den Niederlanden ist HD-Traffic bereits verfügbar. Im vierten Quartal solle das Angebot auch auf den deutschen Markt kommen, so Goddijn. Bisher hatte das Unternehmen für Deutschland lediglich einen Start in der zweiten Jahreshälfte in Aussicht gestellt.